Nach der letztjährigen MCD „Babylon Nation“ folgt nun in Form von „Disease“ der erste Longplayer der Sinsheimer SILENT OVERDRIVE. Stilistisch hat sich die Band kaum gewandelt und spielt noch immer sehr modernen Thrash Metal mit einigen Anleihen aus dem Hardcore-Genre, sie selbst nennen das übrigens Melodic Thrash Core, das kann man jetzt mal einfach so stehen lassen.
So lebt auch „Disease“ von fetten groovigen, treibenden Beats, Breakdowns, geht aber auch mal flott vorwärts mit schnellen Doublebass Parts. Die Thrash-Riffs der Twin-Gitarren pendeln zwischen der modernen und alten Schule. Der Gesang zeigt sich ebenso sehr variabel und pendelt zwischen tiefen Growls, Hardcore Shouts sowie melodischem Klargesang, wobei das Gebrüll mit der Zeit auch mal ein wenig nerven kann. Die eingängigen, dynamischen und teils recht brutalen Songs bestechen durch gute Hooks und tolle Melodien, die Stücke zeigen sich sehr abwechslungsreich, die Arrangements sind wirklich gelungen. Im Vergleich zu „Babylon Nation“ konnten sich SILENT OVERDRIVE musikalisch nochmals steigern und klingen nun reifer. Die Produktion zeigt sich recht trocken, könnte allerdings ein klein wenig mehr Druck haben.
SILENT OVERDRIVE haben da ein feines, Energiegeladenes Debütalbum mit einigen Ohrwürmern eingespielt, welches hier und da vielleicht noch Raum für leichte Verbesserungen offen lässt, aber dennoch weite Teile des Undergrounds aussticht und das Prädikat „überdurchschnittlich bis gut“ verdient.
Gesichtslos, schlapp, 0815-Core, technisch gut gemacht, aber ohne eigene Ideen.
Knappes ausreichend.