Silent Kingdom - Path To Oblivion

Review

Wenn ich SILENT KINGDOM mal ganz plakativ als „dudelige Band“ bezeichne, muss ich im Folgenden nicht nur begründen, warum ich diese Einschätzung für gerechtfertigt halte, sondern sollte auch dazu sagen, um welche Form von „dudelig“ es sich handelt – denn das ist nicht ohne Weiteres klar.

Aber vielleicht sollte ich weiter vorn anfangen: Das fünfköpfige schweigende Königreich stammt aus Bosnien-Herzegowina, genauer aus Sarajevo. Von dort aus sind die Jungs schon seit 1999 aktiv, mit „Path To Oblivion“ veröffentlicht die Band ihr viertes Album.

So weit, so gut. Was sich mir während der gut 37 Minuten präsentiert, ist – das sollte zunächst festgehalten werden – nicht nur technisch absolut sauber (man merkt, dass die Band seit 13 Jahren zusammenspielt), sondern auch klanglich durchaus anhörbar (wenn man mal von dem furchtbar künstlich klingenden E-Piano absieht). Das ist angesichts des Label-Namens „Zero Budget Productions“ und im Licht des zeitgleich veröffentlichten EDAIN-„Albums“ nicht selbstverständlich.

Wie sieht das nun musikalisch aus? Wie komme ich vor allem auf das Wort „dudelig“? Im Großen und Ganzen würde ich die Musik auf „Path To Oblivion“ als melodischen Death Metal beschreiben, der ein paar Prog-Einsprengsel aufweist (die im Wesentlichen aus einigen 9/4-Takten bestehen). Dabei fällt mir (leider) immer wieder auf, dass die Musik sich eigentlich nur am das E dreht und sämtliche Gitarrenriffs innerhalb eines kleinen Aktionsradius (sprich: übliche Pentatonik) darum agieren. Konsequenz ist, dass kein einziger Song (wenn man mal von Intro, Outro und Interludium absieht) Wiedererkennungswert besitzt und ich mich teilweise frage, ob ich mich immer noch im selben Song befinde oder einfach die Pause verpasst habe.

Diesen Eindruck verstärken auch die Lead-Gitarren, die zwar (ich sagte es schon) technisch absolut einwandfrei und häufig gekonnt zweistimmig auftreten, aber sich auch in immer denselben Skalen/rhythmischen Figuren/[bitte gewünschtes Attribut einfügen] bewegen. Das wiederum sorgt dafür, dass die Musik SILENT KINGDOMs in meinen Ohren sehr dudelig klingt und ich außerdem nach spätestens drei Songs das Interesse verliere. Schade.

Wenigstens meint „dudelig“ kein Pagan Metal-Gedudel. Das ertrage ich für gewöhnlich bereits nach eineinhalb Songs nicht mehr…

18.02.2012

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