Silber - Hier und Jetzt
Jens 
Zwischen dem selbstbetitelten und dem vorliegenden zweiten Album von SILBER liegen drei lange Jahre, in denen die Band auch mit dem Verlust des Majordeals bei Sanctuary zu kämpfen hatte. Man gründete daraufhin ein eigenes Label und letztendlich ist der Albumtitel Programm: „Hier Und Jetzt“ klingt selbstbewusst und neu. Denn waren auf dem Debüt die Unterschiede zur Vorgängerband WEISSGLUT noch eher gering, so rocken sich die Mainzer nun durch den Alternative, ohne Keyboard, ausschliesslich mit handgemachter Musik.
Bereits der Opener „Niemand Anders“ macht klar, dass die Band (mittlerweile) rundum zufrieden ist; erfrischend rockig klingen die Gitarren und die Drums haben einen guten Drive. Vor allem der Gesang von Tom v. K. klingt bei „Unendlich“ entspannt und mündet in einen tollen Chorus mit einprägsamer Melodie. „Dies Ist Unser Tag“ nimmt wieder etwas Fahrt auf und sprüht vor guter Laune, genau richtig an einem sonnigen Sommertag. Mit „Wo Bist Du“ erinnert man sich mit einer gewissen Portion Melancholie noch einmal an die Vergangenheit, dieser Song hätte sicherlich auch auf „Zeichen“ von WEISSGLUT Platz gehabt. „Willkommen In Meiner Welt“, ein eher simpler Rocksong, groovt ganz gut und auch eine Ballade darf nicht fehlen, diese gibt es in Form des Songs „Maskenignoranz“. Dieser Track ist zwar nicht wirklich meine Baustelle, aber zeigt einmal mehr, wie vielfältig SILBER inzwischen geworden sind. Das hart rockende „Nichts Ist Klar“ setzt schliesslich einen würdigen Schlusspunkt unter ein Album, das das Prädikat „Deutschrock“ tatsächlich verdient hat.
SILBER haben es mit „Hier Und Jetzt“ geschafft, sich von ihrer Vergangenheit zu lösen. Dies merkt man nicht nur musikalisch sondern auch textlich gesehen drückt sich die Band nicht mehr so kryptisch aus wie noch in der Vergangenheit. Ein Album, dass mit dem fast durchweg positiven Vibe einfach Spass macht und jedem empfohlen sei, der auf kernigen Rock mit deutschen Texten steht.
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