Signum: Karg - Promotion 2009

Review

SIGNUM: KARG fegen einfach alles, was in Sachen Eigenproduktionen im vergangenen Jahr über meinen Schreibtisch gewandert ist, spielerisch hinfort. Beeindruckend, was die Süddeutschen mit ihrem ersten Lebenszeichen abliefern. Die „Promotion 2009“ ist scheinbar dazu gedacht, Labels von sich zu überzeugen und das sollte hoffentlich problemlos gelingen.

Angefangen bei der Produktion, die kaum passender hätte ausfallen können. Rau, ungeschliffen, aber dennoch wunderbar differenziert lässt sich das Treiben auf der Platte verfolgen. Und genau um das Treiben geht es dann auch. Die Songs nagen an bzw. überschreiten allesamt die Zehn-Minuten-Marke und sind dennoch in keinem Moment langatmig. Schön, dass hier auf Abwechslung anstatt auf Monotonie gesetzt wurde, denn genau das steht SIGNUM: KARG wirklich gut. Trotz allem fügen sich die vier dargebotenen Songs problemlos zu einem Guss und tragen schon jetzt eine eigene Handschrift. Nichts mit blanker Kopiererei oder längst über die Maßen strapazierten Ideen. Gut, zugegeben, ich fühle mich bei den Gitarren manches Mal an ONDSKAPT erinnert, was für mich aber kein schlechtes Zeichen ist. Doch fernab dieser kleinen Erinnerungen habe ich das Gefühl, auf ein sehr eigenständiges und ausgereiftes Werk getroffen zu sein, welches von Musikern geschaffen wurde, die sich nicht mal eben einen Sonntagnachmittag zusammengesetzt haben, um ihre ersten, lahmarschigen Ergüsse aufzuzeichnen und der Welt damit auf den Sack zu gehen.

Nein, viel eher präsentieren SIGNUM: KARG auf der „Promo 2009“ vier Songs, die unter die Haut gehen und mir schubweise Gänsehaut über den Rücken jagen. Dabei ist es egal, ob das Tempo nun angezogen wird oder sich die Band behäbig dahinschleppt – es wirkt stimmig. Die surrenden, manchmal abgehackten Riffs bestimmen scheinbar wann und wo ein Part endet und ein neuer beginnt, doch die Grenzen sind verschwommen, genau wie die zwischen den einzelnen Stücken.
Die leicht in den Hintergrund gerückten Vocals von Ct.Metus erfüllen zwar die obligatorischen Voraussetzungen, fallen jedoch im Vergleich zum Treiben der Instrumente eher mittelmäßig aus – allerdings sind die spärlich eingesetzten cleanen Vocals dagegen wieder überraschend ansprechend.

Viel bleibt nicht mehr zu sagen, außer dass SIGNUM: KARG mit ihrer „Promotion 2009“ ein vielschichtiges, sehr atmosphärisches Werk abliefern, mit dem es, sollte es nach meinem Dafürhalten gehen, locker zu schaffen sein müsste, ein Label für sich zu begeistern. Daher hoffe ich, die Jungs packen es, ihre Musik bald weit mehr Leuten zur Verfügung zu stellen. Hut ab!

09.03.2009

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