Aus Belgien hämmern uns die vier Herren von SIGNS OF DARKNESS ihr neuestes Werk „The Age Of Decay“ herüber. Einer Mischung aus leicht mit Todesblei angereichertem, melodischem Black Metal hat man sich verschreiben – VINTERLAND trifft DISSECTION und nimmt eine kleine Spur CRADLE OF FILTH hinzu. SIGNS OF DARKNESS liefern damit ein Konzept, das Mitte der 1990er-Jahre im Fahrwasser der genannten Großmeister womöglich noch seine Anhängerschaft gefunden hätte, aber Anno 2015 ein wenig überholt klingt: Leider gelingt es über die vierzig Minuten des Albums Spielzeit auch nicht, die Hörerschaft vom Gegenteil zu überzeugen.
So trümmert man sich meist in gemäßigtem Up-Tempo durch die elf Stücke von „The Age Of Decay“ – auflockernd wirken lediglich kleinere akustische Zwischenspiele, gelegentliche Mid-Tempo Passagen innerhalb der Songs bieten zudem kurze Verschnaufpausen und wirken positiv auf die düstere Atmosphäre von „The Age Of Decay“ ein. So lässt die solide Qualität des Materials und die druckvolle Darbeitung den durchschnittlichen Black Metal – Fan zumindest nicht verzweifeln: Festzustellen ist aber auch, dass die sieben Jahre seit der letzten Veröffentlichung „The Fall Of Amen“ SIGNS OF DARKNESS auch nicht wirklich voran gebracht haben – denn der Schwarzmetall des Quartetts wirkt bieder und harmlos. Insbesondere das Schlagzeugspiel hämmert ein bisschen spröde in die Landschaft und die Gitarren-Soli sitzen stellenweise nicht richtig, was zu einem etwas leiernden Effekt führt. Ergänzend reißt der gesichtslose Gesang auch nicht vom Hocker – zu selten wird das Gekeife von Frontmann J. durch kurze Growls oder Screams unterbrochen. Zudem ist das Songwriting, wie bereits angedeutet, bar jeder Innovation: Viel zu wenig finden sich wirklich ansprechende und nachhaltig wirkende Passagen wie der getragene Mittelteil in „The Sound Of A Desolate Winter“ oder der treibende Einstieg in „Sin“.
Was bleibt also als Fazit? Die elf Songs werden zwar solide vorgetragen, aber das reicht lange nicht, um aus dem grauen Nebel des Mittelmaßes hervorzustechen – also belassen wir „The Age Of Decay“ von SIGNS OF DARKNESS doch einfach dort.
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