
Die kanadische Viking-Black-Metal-Band SIG:AR:TYR ließ lange nichts von sich hören; ihr letzter Langspieler „Northen“ erschien 2016. Nach acht Jahren meldet sich Multiinstrumentalist Daemonskald zurück und präsentiert mit „Citadel Of Stars“ das fünfte Album. Direkt beim ersten Durchlauf wird klar, dass SIG:AR:TYR wenig Interesse an Experimenten hat und weiterhin erstklassigen epischen Black Metal liefert – Black Metal, der immer noch klingt, als hätte man BATHORY und IMMORTAL in einen Raum gesperrt und gewartet, was dabei herauskommt. Kein Wunder, dass sich Parallelen zum großartigen DEMONAZ-Werk „March Of The Norse“ entdecken lassen.
„Citadel Of Stars“ – Epik, Wucht und Kälte
Der zehnminütige Opener „Awaiting The Last Dawn“ zeigt sofort, wohin die Reise geht: grimmige, aber melodische Riffs, Daemonskalds harsche, keifende Stimme und exzellent arrangierte, dynamische Songstrukturen – alles eingebettet in eine raue, episch-mystische Atmosphäre. „Beyond The Stars Unknown“ ist ein wuchtiger, zorniger Rocker, der mit klarer Akustikgitarre beginnt und sich dann rasch in eine Stimmung steigert, wie man sie auch bei frühen BATHORY zu „Under The Sign Of The Black Mark“-Zeiten finden konnte.
Bei „The Blood That Came Before You“ bleibt vor allem das gelungene, fast einminütige Solo in der zweiten Songhälfte im Gedächtnis. Der Titeltrack „Citadel Of Stars“ ist ein düster-schwermütiger Instrumental-Track, der wie eine kleine Verschnaufpause in der Mitte des Albums wirkt. „Ascending The Stellar Throne“ beginnt erwartungsvoll und steigert sich im Verlauf zu einem Blastbeat-Strudel, der zum Ende hin langsam verebbt.
Die Dynamik wiederholt sich in ähnlicher Form bei „I Sail On, Eternal“, doch stoppt die Raserei abrupt und der Song schließt mit den Worten: „My Father’s Dreams Are Now My Burden, I Must Sail On…I Sail On, Eternal.“ Gänsehaut! Nach dem zweiten Instrumental „Who Will Guide Me Now“ folgt mit „From The Land Of The Nord“ ein weiterer epischer Stampfer, bevor die Platte mit dem zehnminütigen, düster vor sich hin wabernden „Where The Sun Never Sets“ endet.
SIG:AR:TYR – alles richtig gemacht
SIG:AR:TYR folgen rigoros ihrem dynamisch-breiten, atmosphärisch-epischen Stil, präsentieren auf „Citadel Of Stars“ jedoch im Vergleich zum Vorgänger ein schlüssigeres Klangbild mit großartigen Gitarrenwänden. Dadurch wirkt das Album trotz seiner stilistischen Vielfalt nie sperrig und erscheint insgesamt durchdacht und ausgereift. Es ist definitiv eines der Alben des Jahres 2024, das mehr Beachtung verdient! Freunde von frühen PRIMORDIAL, AGALLOCH, FALKENBACH und natürlich BATHORY sollten sich die Scheibe unbedingt vornehmen.
Top review!-hab das album jetzt durch…episch&dramatisch ohne ende. Sehr gutes&intetessantes album… könnte echt eines der alben des jahres werden…ist zwar noch ein bisschen früh,aber kommt schon mal auf die liste
Wenn, dann eher Platte des letzten Jahres, kam nämlich schon Mai 2024 raus und ist nur ein Nachtrag ; )
Oops übersehen…aber trotzdem gutes teil