
Das hier hätte eine verdammt gut Platte werden können! Der zweite Teil des Schauspiels namens Siebenbürgen ist eine Weiterentwicklung des Erstlings und besticht durch melodische Riffs, einen Schreihals und natürlich erneut die außergewöhnliche Darbietung von Sängerin Lovisa Hallstedt, die leider diesmal etwas weniger mit der Geige herumhantiert. Dafür sind die Melodien aber treffsicherer als noch auf dem Debut, die Drumarbeit wurde stark verbessert und die Lieder abwechslungsreicher gestaltet. Teilweise klingen auch etwas folkloristische Teile an, so daß man sogar Storm als Vergleich heranziehen könnte. Letztendlich aber machen sie doch schwedischen Death der neuen Schule mit innovativen, aber sicher umstrittenen, weiblichen Vokals. Nicht jedem wird dieser Ophra Haza-artige, orientalisch anmutende Gesang zusagen. Reinhören ist also allein schon deswegen Pflicht. Wie gesagt, das alles hätte die Platte beinahe zu einem Highlight des Jahres qualifizieren können, aber die Produktion versaut das mächtig. Der rohe Sound, der besser zu einer Death Metal Band gepaßt hätte, versalzt das Material derart kräftig, daß man sich ziemlich bemühen muß, um überhaupt die Melodien zu orten. Der Sound ist nicht in dem Sinne schlecht, als daß die Platte unhörbar wäre, aber einfach unpassend gewählt und somit ein Hindernis diese voll zu genießen. Warum macht man so was? Das könnte ich auch bei dem schlechten Cover fragen, hatte man doch auf Loreia noch ein wirklich hübsches solches.Die Band alleine kennt die Antwort. Schade.
Wie ich den Review entnehme, bekommen Siebenbürgen wegen der schlechten (unpassenden) Produktion nur 6 Punkte. Ist halt Geschmacksache, reicht aber nicht aus eine Band so nach unten zu treiben und mal ehrlich: Man höre sich Darkthrone und Co an, dort hört man noch viel weniger Melodien heraus. True BM is halt viel cooler oder was? Wem störts das Siebenbürgen 5 mal bessere Musiker sind