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SicknD - Welcome To The Sickness

Review

SICKND aus dem schönen Sinsheim stellen mich vor ein kleines Rätsel: Mal abgesehen von den obligatorischen Myspace- und Facebook-Links spuckt das Internet über die fünf Jungspunde so gänzlich gar nichts aus, und das obwohl ihr Debut „Welcome To The Sickness“ schon seit Oktober letzten Jahres verfügbar ist.

Schade eigentlich dass sich bisher noch niemand dem Scheibchen angenommen hat, denn was geboten wird, ist mehr als nur solider Metalcore-Krimskrams, den man sonst von jungen Mattenträgern unter dem Banner „Melodic Deathmetal“ erwarten würde. Nein, SICKND schaffen es ab der ersten Minute ein ganz eigenes Soundbild zu erschaffen. Ruft man sich alte Sachen von DISTURBED ins Gedächtnis, mischt dazu etwas SLIPKNOT (lange, lange vor „All Hope Is Gone“) und gibt dazu eine mehr als gehörige Portion Death Metal der modernen Schule, kann man ungefähr erahnen was hier auf einen zukommt. Die Produktion ist auch ohne Labeldeal im Rücken recht fett geworden, die Riffs sitzen präzise, und was immer wieder mitreißt sind die starken Refrains wie der in „Pandemic“. Überhaupt sind die melodischen Parts die besten an diesem Album, denn nicht dass es an Brutalität mangelt, aber gerade Tracks wie der Opener können ohne die melodischen Einsprengsel viel weniger Akzente setzen als die anderen Nummern. Auch der Fronter hat immer dann seine besten Momente, wenn er seinen rauhen, PANTERA-ähnlichen Gesang richtig vor die Tür lässt, und die klasse Melodien rausschmettert. Sehr schön ist übrigens auch die Gitarrenarbeit, denn neben den Standard-Riffs weiß man immer wieder Nu Metal-artige Sounds zu verabeiten, die dem ganzen eine sehr eigene Note geben, ohne dabei so aufgesetzt hart zu wirken wie leider viel Nu Metal-Acts vor vielen Jahren. Das Zusammenspiel aus Härte und Melodie funktioniert fast immer, und die letzen Songs kommen dann ganz ohne Durchhänger aus den Boxen.

So bleibt nach zehn Nummern und einigen Durchläufen ein durchaus postives Bild zurück, und auch wenn man das Niveau nicht durchweg gehalten werden kann, ist „Welcome To The Sickness“ ein interessantes, innovatives Debut geworden. Moderner Metal und altbewährte Kost werden bunt gemixt und ergeben teilweise sehr mitreißende Arrangements, die sich dringend einmal zum reinhören empfehlen. Und da die Band schon jetzt an ihrem zweiten Werk arbeitet, sollte man die Sinsheimer auf jeden Fall im Hinterkopf behalten.

24.06.2012

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