Ihren Ursprung im schönen Tiroler Land fand die aus vier Jungens und neuerdings einem Mädel bestehende Band Sick-U-R, die sich mit ihrer ersten Demo-CD eine Plattform für ihren „melodischen Heavy Metal mit mehrstimmigen Gesangspassagen“ geschaffen hat. Diese umfasst drei Stücke, namentlich „Naked“, „Behind“ und „The Rain“, von denen letzteres auf mp3.de mit dem Prädikat „Song des Tages“ ausgezeichnet wurde und die dortigen Metal-Charts eine Woche lang anführte. Inwieweit aussagekräftig das in Hinblick auf die Qualität der Musik ist, mag jeder für sich beurteilen, ich finde jedenfalls keinerlei Gefallen an dem altbacken und schmerzhaft unoriginellen Material der Österreicher. Das liegt ungeachtet der musikalischen Ausrichtung von Sick-U-R unter anderem an dem technisch zwar einwandfreien, aber furchtbar uncharismatischen klaren Gesang, dem gequält aggressiven stimmlichen Gegenpart, zahnlosen Gitarrenriffs nebst schwülstigen Keyboards sowie einer matschigen Produktion, die selbst Demostandards nicht mehr gerecht wird. Vor allem aber stört mich, wie schon angedeutet, dieses furchtbar biedere Songwriting, das mit der asiatisch anmutenden, wenn auch wackligen Gesangseinlage des Mädels in „The Rain“ einen einzigen lichten Moment der Originalität erwischt. Zugegeben, die Refrains von „Naked“ und „The Rain“ kleben im Ohr wie Kaugummi im Haar, insofern besteht durchaus ein gewisses Potenzial und damit Hoffnung für zukünftige Veröffentlichungen, ansonsten aber kann ich Sick-U-R in dieser Verfassung nichts abgewinnen.