Sick Of It All - Nonstop

Review

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New Yorker Hardcore und SICK OF IT ALL sind im Prinzip austauschbare Begriffe. Bereits seit 25 Jahren (!) und lediglich zwei Wechseln in der Besetzung (!) stehen die vier Jungs für alles, was den Hardcore ausmacht – Betonung der inneren Werte, Sozialkritik, Zusammenhalt untereinander und natürlich knackige „In Your Face“-Songs. Mit neun Studioalben, unzähligen Gigs, Welttournees und dem Respekt der gesamten Szene kann die Band stolz auf ihre Karriere zurück blicken. Und das tut sie nun auch in Form von „Nonstop“. Als eine Art Denkmal an sich selbst wurden 20 Stücke als Querschnitt ihres gesammten Schaffens neu eingespielt und von Tue Madsen (THE HAUNTED, EKTOMORF, DARK TRANQUILLITY) produziert.

Dementsprechend metallisch fällt auch der Sound auf dem Album aus. Dies tut den Songs überaus gut und die neuen Versionen übertreffen oft sogar die Originale (obwohl dies für die alten Fans sicherlich an Blasphemie grenzt). Doch objektiv betrachtet waren SICK OF IT ALL selten so druckvoll und dynamisch zu hören, wie hier. Selbst Lou Koller gibt zu, mit seiner Gesangsleistung in den ersten Alben unzufrieden zu sein. So ergibt das ganze Projekt absolut Sinn, denn mit uninspiriertem Aufwärmen der alten Heldentaten, hat das hier nichts gemein. Und wer der Band kommerzielle Hintergedanken unterstellt, hat eh nicht alle Tassen im Schrank.

Was die Songauswahl betrifft, so hat man es hier mit einer wahren Goldgrube zu tun. Teilweise leicht umarrangiert und mit stellenweise abgeändertem Tempo (diese Wechsel führt die Band auf ihre Live-Erfahrungen zurück), findet man so gut wie jeden Hit der Discographie. Hier trifft der Opener „Clobberin‘ Time“ auf das wütende „Injustice System“, gefolgt von dem punkigen „Sanctuary“ (MISFITS lassen grüßen), um dann einem weiteren Hit Platz zu machen: „Scratch The Surface“. Im Prinzip könnte man so die gesammte Trackliste umschreiben, denn es gibt schlicht und ergreifend keine schlechten Songs in dieser Auswahl. Besondere Schmankerl wären vielleicht „Us Vs. Them“, „Just Look Around“ (deutlich tighter, als das Original), oder „Built To Last“. Das mag aber jeder anders empfinden, denn die Wahl wird einem schwer gemacht.

„Nonstop“ stellt das I-Tüpfelchen auf der bisherigen Karriere der New Yorker dar. Und schlägt gleichzeitig eine Brücke von Hardcore zu Metal, denn wer mit den älteren Alben aufgrund des punkigen Sounds nichts anfangen konnte, wird hier seine Meinung überdenken können. Ob Metal- oder Hardcorefans, langjährige Begleiter, oder Leute, die noch nie etwas von SICK OF IT ALL gehört haben – es lohnt sich, diesem Album eine Chance zu geben. Und für diejenigen, die jetzt immer noch skeptisch die Nase rümpfen, wird die Band sicherlich den einen oder anderen ausgestreckten Mittelfinger übrig haben. Heavy!

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26.10.2011

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