Sick Of It All - Death To Tyrants

Review

Unkraut vergeht nicht! Es gibt wohl nur wenige Bands, auf die diese alte Weisheit so zutrifft wie auf SICK OF IT ALL. Seit 20 Jahren halten Lou Koller und seine Mitstreiter nun schon die Flagge des NYHC hoch und haben im Laufe dieser Zeit nichts von ihrer Räudigkeit, Aggression, „Wir sind böse auf jeden“-Haltung und Fuck Off-Attitüde eingebüßt. So schmettern sie einem direkt im Opener „Take The Night Off“ ein herzhaftes „Let’s celebrate that we don’t give a fuck!“ entgegen und jeder grölt ohne zu zögern mit. So muss es sein.

Daran ändert sich auch im Laufe des mittlerweile neunten SOIA-Albums nichts. Simpel, effektiv, furztrocken, respektlos, abgehtauglich und jederzeit angepisst schreddern sich die New Yorker durch alles, was in der Schnittmenge aus Old-School-Hardcore, Metal und Assi-Punk Spaß macht. So groovt „Evil Schemer“ wie die Sau, während „Faithless“ leichte Anflüge von Melodiösität erkennen lässt, „The Leader“ in punkto Geschwindigkeit nichts anbrennen lässt und „Fred Army“ einfach nur old-school as fuck alles abräumt. Hinzu kommen Gangshout-Terror in fast jedem Song und in Form von „Make A Mark“ und „Maria White Trash“ zwei Ohrwürmer, die man schon nach dem ersten Anhören ausfallfrei mitschreien kann.

Kritiker mögen an „Death To Tyrants“ bemängeln, dass sich in Form von „Thin Skin“ oder „Machete“ der ein oder andere nach Hardcore-Schema-F komponierte Track unter diese 15 Songs gemogelt hat. Aber soll und darf man das SICK OF IT ALL wirklich vorwerfen? Schließlich waren sie es, die genau diese Hardcore-Blaupause erschaffen haben, die für tausende andere Nachfolge-Bands oberste Priorität hatte. Also müssen SOIA sie jederzeit wieder verwenden dürfen, ohne dass man ihnen deswegen ans Bein pisst.

SICK OF IT ALL spielen auch 20 Jahre nach Bandgründung noch in der obersten Liga, in der sich mittlerweile von den einstigen Weggefährten wohl nur noch AGNOSTIC FRONT und PRO-PAIN befinden. Deswegen lasst uns aus einem einzigen Grund ausnahmsweise mal hoffen, dass diese Welt auch in den nächsten Jahren genug Mißstände liefert, gegen die man SOIA-like wettern kann! In diesem Sinne: „Let’s celebrate that we don’t give a fuck!“

25.09.2006
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