(SIC)MONIC sind eine fünfköpfige Truppe aus Arizona, die schlicht gesagt mit allen Wassern gewaschen ist. Sie sind nicht nur professionell und agil an ihren Instrumenten zu Werke, sondern auch ganz offensichtlich äußerst aufgeschlossene und experimentierfreudige Metalfans. Auf jeden Fall sind es keine Schlafmützen, die nachts umherlaufen und am nächsten Morgen nichts davon wissen. Was sich unter dem Dach ihres Debütalbums „Somnambulist“ zusammenfindet, ist eine ziemlich aufregende Mischung diverser Metalspielarten und anderer Einflüsse. Ursprünglich schon 2009 in Eigenregie veröffentlicht wurde es vom italienischen Label Aural Music nun neu aufgelegt und gleich noch mit vier zusätzlichen Songs vollgepackt.
Der Einstieg ins Album mit „To The Fiendz…“ ist zunächst energisch, Doublebass, Blasts, Screams und mechanische Riffs ebnen sich den Weg. Doch schon bald kommt die melodische Nachhut ins Spiel, „Till The Morning Light“ schlägt versöhnlichere, harmonische Töne mit Akustikklängen und Percussion an. Gerade die oft weiten Melodiebögen und stimmungsvollen Momente, auf die (SIC)MONIC in ihren Songs hinarbeiten, prägen das gesamte Album und den Stil der Band. „Illumination“ und „Of Blood And Grace“ stehen exemplarisch für den Wechsel zwischen ruhigeren, intensiveren Parts und heftig stampfenden Ausreißern.
Die Hauptstoßrichtung ist natürlich Metal, angereichert durch Elemente aus Thrash und Nu Metal und Anleihen aus dem progressiven Sektor. Eine sehr moderne Mixtur, die zudem noch durch Alternative-Klänge und hörbare Folk-Einflüsse bereichert wird. Wenn sich Songs wie „Just How Far Down Do You Want To Go?“ mit seinem schnellen Sprechgesang, der Thrashbrecher „Acidic Epiphanies“, „Requiem“ mit seinem Volksliedcharakter oder das folkrockige „The Devil Went Down To Georgia“ auf einem gemeinsamen Album wiederfinden, dann klingt das beinahe wie eine Massenkarambolage mit P.O.D., NONPOINT und SKYCLAD.
(SIC)MONIC gelingt es, in diese Stilvielfalt Konsistenz und Kontinuität hineinzubringen, so dass man als Hörer letztendlich nicht mit einem wirren Wust musikalischer Zitate überfordert wird. „Somnambulist“ ist keines dieser pseudomodernen Werke, die unterm Strich nur auf Hochglanz poliertes Altsilber sind, sondern beweist mit eigener Note Frische, Vielseitigkeit, Versiertheit – und ist einfach anders.
Kommentare
Sag Deine Meinung!