Sic(k)reation - Brutal Killing / Epic Dying

Das mittlerweile zehnte Jubiläum dürfen die Leipziger von SIC(K)REATION in diesem Jahr feiern. Der Schein trügt, denn die EP “Brutal Killing / Epic Dying“ ist kein selbstgemachtes Geschenk zum 10.Geburtstag, sondern bereits vor zwei Jahren erschienen. Musikalisch lassen sich die Sachsen relativ schnell einordnen, schon alleine, da, trotz längerer Praxis, noch immer das eigene Gesicht fehlt. Eifrig schustert sich der Fünfer seine Death/Thrash-Mixtur aus bestehenden Elementen zusammen, auch wenn die blitzartige Entflammbarkeit dieser Spielart wohl irgendwo auf dem Weg abhanden gekommen sein muss. Das zweite Release der Truppe baut jedenfalls hauptsächlich auf groovende Mid-Tempo-Einlagen, die sich schneller abnutzen als die Ehepartner der meisten Fußballprofis.

Als Einflussgrößen lässt sich im Sinne von “Brutal Killing/Epic Dying“ zumindest eine ganze Menge benennen. Da fährt man ebenso mit ein wenig GOD DETHRONED, als auch mit SIX FEET UNDER oder DEBAUCHERY nicht allzu schlecht, sofern man davon absieht, dass die Ostdeutschen derart kraft- und saftlos an die Sache herangehen, sodass der Hörer über die meisten Passagen bloß zum Gähnen geneigt ist. Lediglich einige ausschweifendere melodische Einsprengsel an den Saiten lassen kurz Aufhorchen und legen die Vermutung nahe, dass es hier irgendwo doch wenigstens einen Funken Inspiration gegeben haben muss.

Allerdings hält dieser Eindruck nicht sonderlich lange an, hält doch kein einziger Song auf “Brutal Killing / Epic Dying“ die Mindestanforderungen, die ich wenigstens an ein durchschnittliches Stück stellen würde. SIC(K)REATION klingen zumeist wie ein kalorienarmer Sportriegel ohne Konzept und klare Zielsetzung. Soweit lässt sich nicht mal behaupten, man habe es hier zumindest technisch mit erntereifem Material zu tun, bleibt doch die Scheibe auch in diesem Sektor weitgehend anspruchslos. Nun soll es ja durchaus jene Hörer geben, die sich der stumpfen Kelle verschrieben haben – die dürften hier vielleicht einmal antesten.