Siberian - Modern Age Mausoleum

Review

SIBERIAN haben ein „Modern Age Mausoleum“ gebaut. Es soll zwar Black und Death Metal sein, aber, sei es bedingt durch den Gesang, die schrägen Leads und das fette Schlagzeug, erinnern die Jungs mich häufig eher an von mir geliebte Formationen wie ERYN NON DAE. auf Black Metal, womit wir uns eigentlich eher schon ins Drown und Doom Core Gefilde driften, wenn auch frei von jeglichem Hardcore-Elementen – zumindest, was die Interpretation an den Instrumenten angeht.

Gleichwohl, ob ich schräge und dissonante Leads mag: Das ist auch schon das Einzige, was ich für mich Positives an diesem Album ausmachen kann, wenigstens von dem, was bei mir im Kopf hängen bleibt. Auch wenn die Songs an sich auf „Modern Age Mausoleum“ noch so geil sind, der Gesang des SIBERIAN Sängers liegt einfach zu sehr im Hardcore. Das wirklich Schlimme aber ist: Der Sänger hat beinahe immer die Waffel auf. Kaum eines dieser geilen groovigen und melodiösen Riffs kann mal für sich komplett allein stehen und wirken, ohne dass der Typ sein eher störendes, eintöniges Gekeife von sich gibt. Ganz besonders arg für mich als Zuhörer (und besonders traurig für die Band, sollten es andere mir nachfühlen können) ist es beim Song „Hollow Bearer“, der doch eigentlich so fantastische Riffs hat, die nur wegen des Gesangs NICHT zur Geltung kommen. Schade, es hätte mein Lieblingssong werden können, denn er ist atmosphärisch, düster, kalt… aber nein! Leider, bei so einer vergleichsweisen Nullnummer wie „Heirdom“, die mich so gar nicht mitreißt und erst kurz nach der Mitte gefällt, gibt er nur da häufiger mal Ruhe. Besonders von letzterem hätte die Gesangsfratkion gern mehr geben können.

Ich habe es selten erlebt, dass die Vocals ein Album für mich so ruinieren können wie die des Sängers von SIBERIAN auf „Modern Age Mausoleum“. Einzig und allein auf „Delusional Kings“ und „Celestial Collapse“ kann die Band an sich endlich mal wirken und DIE Atmosphäre aufbauen, zu der sie ohne ihren Sänger viel besser im Stande wäre und welche dieses Album so bitter nötig gehabt hätte. Eine Atmosphäre, die leider (bis auf genannte Ausnahmen) viel zu wenig wirken kann und viel zu selten Platz bekommt. Die eingefleischten Hardcore-Fans, welche diese Art von Gesang mögen, dürften sich kaum daran stören, und wem es wie mir geht, der könnte sich ja (theoretisch) eines entsprechenden Tools bedienen, um aus einem fertigen Track eine Karaoke-Version zu machen. Schade. Um aber zu vermeiden, dass die Fähigkeiten des Sängers nur als schlecht dastehen: Ich empfinde sie schlicht als unpassend. Ich denke, dass er in einer Screamo/Emo/Hardcore Combo wesentlich besser aufgehoben wäre und um ein Vielfaches mehr und positiver brillieren könnte als hier!

24.08.2014
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