Die als Duo gegründeten SHYLMAGOGHNAR sind mittlerweile auf ein Ein-Mann-Projekt geschrumpft, bleiben aber ansonsten ihrem eigenwilligen Pfad treu. Mastermind Nimblkorg veröffentlicht mit “Convergence“ den dritten und letzten Teil der Albumtrilogie, deren vorherige Teile sich mit der menschlichen Existenz und der Exploration von Zeit und Raum beschäftigt haben. Wie auch die Vorgänger wurde “Convergence“ komplett im Home-Studio selbst produziert.
“Convergence“ ist sowohl musikalisch als auch erzählerisch anspruchsvoll
SHYLMAGOGHNAR sind nicht dafür bekannt, sich kurz zu fassen und eröffnen ihr neues Album direkt mit dem längsten Song “I Hear The Mountain Weep“, einem dunklen, instrumentalen Epos, das die Stimmung für das Album diktiert. Auf “Convergence“ geht es um den Weg in den Tod, den der Protagonist der Trilogie beschreitet.
Wie schon auf den Vorgängern ist die Verteilung zwischen instrumentalen Songs und mit Vocals erzählenden sehr ausgeglichen. Dabei ist besonders bemerkenswert, dass SHYLMAGOGHNAR sowohl mit als auch ohne Worte mühelos Geschichten erzählen und den Hörer berühren können. Auch von Genregrenzen zeigt Nimblkorg sich weiterhin unbeeindruckt und bedient das ganze Spektrum zwischen synthielastigen, tanzbaren Instrumentalen wie “Gardens Of The Erased“ und Pirate-Power-Metal-anmutenden Stücken wie “The Sea“ mit Natürlichkeit und Eleganz.
Nichtsdestotrotz ist “Convergence“ ein Album, für das Ausdauer gefragt ist. Die Länge von über einer Stunde und Songdauern von bis zu elf Minuten lassen sich sicherlich mit der Begründung einer abgeschlossenen Geschichte und eines Konzeptalbums rechtfertigen und auch von Monotonie kann keine Rede sein, aber durch den musikalischen und erzählerischen Anspruch ist “Convergence“ kein Album zum Nebenbei-Hören und verlangt seinen Hörern einiges ab.
SHYLMAGOGHNAR wollen sich nicht kurzfassen
Trotz des Besetzungswechsels und der Produktion im Home Studio liefern SHYLMAGOGHNAR wieder ein Album, das aus der Masse heraussticht und durch hohe Qualität in jedem der berührten Genres überzeugt. Wer eine ruhige Minute hat – oder besser noch direkt 66 – sollte es sich mit guten Kopfhörern und einem großen Getränk gemütlich machen und sich auf die traurige Reise des Protagonisten mitnehmen lassen. Die Reise lohnt sich.
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