Shy, Low - Snake Behind The Sun

Review

Das Spiel mit Licht und Schatten, das Spiel mit Gut und Bösen; SHY, LOW aus Richmond, Virginia, setzen bei ihrem neuem Release „Snake Behind The Sun“ auf ein thematisches Katz-und Maus-Spiel. Bildlich dem Titel entsprechend, geht es hier um die Vertonung allgegenwärtiger Gegensätze.

„Snake Behind The Sun“ ist die Schlange im Schatten, oder besser das Böse, welches überall lauern kann mit der Erkenntnis, dass eben genauso viel Licht da ist, wie auch Dunkelheit und diese wohlmöglich in den unscheinbarsten Momenten am hellsten leuchtet.

Die Schlange lauert ständig: „Snake Behind The Sun“

Mit „Where The Light Bends“ lassen wir uns von den progressiven Rockern dahin führen, wo dieses Licht in tausend Stücke zerbricht. Dafür stehen im ersten Track der Platte ein unglaublich entspannter Gitarrenteppich, der sich, wie ein Mantra, in seiner Struktur gleichmäßig wiederholt und dabei immer mehr Druck entwickelt, sich immer stärker aufbäumt, bis am Ende nur noch einzelne Drumschläge den Abschluss bilden.  Nahtloser Übergang und schon ist man mitten drin in der vorab veröffentlichten Single „Helioentropy“.

Das Wort bedeutet mit dem griechischem Worten für Sonne (helios) und Wendung (entrope) so etwas wie „Sonnenwende“. Umbruchstimmung. Neuanfang. Irgendwas dazwischen. Mit clean gehaltenen Gitarrenklängen, die sich von verträumt bis hin zu dramatisch mit Pianoklängen zu einer Einheit verbinden und bis zu einem aufwühlenden Höhepunkt hochkochen, ist dies ein musikalisch, dargebotener Kampf zwischen Neu und Alt. Zwischen Finsternis und Erleuchtung.

Shy, Low: Zwischen Finsternis und Erleuchtung

Gerade zu stampfend und pumpend ist im Gegensatz dazu „Umbra“. Der im Anschuss folgende Song ist sehr viel düster gehalten. Mit aufheulenden Gitarren und einem durchdringenden Drumplay wirft „Umbra“ atmosphärische Schatten voraus.

Ein Spiel mit der Angst

Mit der ständig, präsenten Angst, dass die eigene Existenz jederzeit – von und von einer Sekunde auf die andere – in Gefahr sein könnte, trotz noch so überschwemmend, vorhandener, positiver Energie; SHY, LOW spielen mit dieser Angst. Mit diesem Gefühl. „Snake Behind The Sun“ ist damit mehr als nur Katz-und Maus-Spiel. Sondern musikalisches Theater mit dramaturgischen Elementen, welche tief gehen, zupacken und nicht so schnell loslassen.

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01.10.2021

It`s all about the he said, she said bullshit.

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3 Kommentare zu Shy, Low - Snake Behind The Sun

  1. Schraluk sagt:

    Grossartiges & äusserst spannendes Album, das keine Texte braucht um eine spannende Geschichte zu erzählen. Jede Facette der inneren Gefühlswelt wird näher beleuchtet und untersucht. Und wo wäre die Band besser aufgehoben als auf Pelagic Records? Pg.Lost, Year Of No Light, Shy, Low……Büdde?

    8/10
  2. Watutinki sagt:

    Bin mit rein instrumentaler Metal Musik noch nicht so richtig warm geworden, irgendwie fehlt mir da was, klingt aber definitiv großartig.

  3. nili68 sagt:

    Erinnert mich an DEAFHEAVEN ohne Gesang, was ich mir in deren Fall manchmal wünschen würde. Erzeugt auf jeden Fall Atmosphäre. Instrumentale Musik kann großartig sein, YEAR OF NO LIGHT z.B.