Shroud Of The Heretic - Revelations In Alchemy

Review

Jene Form von Death Metal, die versucht, durch bewusst undurchsichtige Strukturen, oft kaum greifbarem Riffing und Songwriting sowie Lo-Fi-Sound eine möglichst chaotische, düstere und okkult-satanische Atmosphäre zu erschaffen, erfährt momentan einen ziemlichen Boom – so kommen aktuell sowohl aus den USA als auch aus Großbritannien Bands dieses Subgenres zu uns herübergeschwappt, die diese Art Todesmörtel zu spielen perfektioniert haben oder auf gutem Wege dorthin sind. (Als Beispiele seien ÆVANGELIST aus den USA und MALTHUSIAN aus Irland genannt.) Aber es gibt nunmal einen Unterschied zwischen gewolltem strukturellem Nihilismus und planlosem Songwriting, genauso wie es einen Unterschied zwischen hintergründigem und nicht wirklich fassbarem Riffing und Langeweile an der Gitarrenfront gibt. Zugegeben, bei SHROUD OF THE HERETIC von ‚Planlosigkeit‘ und ‚Langeweile‘ zu reden, ist ein bisschen hart, denn die Amis zeigen auf ihrem Full-Length-Debüt „Revelations In Alchemy“ durchaus Talent, aber wirklich packend ist das Album auch nicht.

So schafft es das Trio aus Portland, Oregon, zwar, immer wieder einen atmosphärischen Moment einzubauen und Stimmung aufkommen zu lassen (zum Beispiel im eröffnenden Doppelpack „The Arrival“ und „Heretical Screams“), aber im folgenden Verlauf von „Revelations In Alchemy“ wird die dort aufgebaute Spannung nicht konsequent genug gehalten. Man könnte sagen, SHROUD OF THE HERETIC ließen den Aufbau schleifen: Die Stimmung bricht in sich zusammen, atmosphärische Anteile gibt es zwar auch weiter hinten auf dem Album noch, aber das ist einfach viel zu wenig, wenn man auf Eingängigkeit und klare Strukturen scheißt und Atmosphäre und Stimmung somit alles sind, was man zu bieten hat. Ein Totalausfall ist „Revelations In Alchemy“ sicherlich nicht, aber es gibt darauf einfach viel zu viele Stellen, an denen viel zu wenig passiert.

02.03.2014
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