Mensch, was für Krawallschweden! Fragten an, ob Interesse an ihrer EP bestünde. Interesse immer, aber dann wurden die Ohren erstmal mit „Delusional Kings“ geputzt. Holla die Waldfee! Hardcore-Metal trifft auf Sludge, und Post-Metal kommt splitterweise als Groove-Bombe angeflogen. In solchen Fällen heißt es nur noch: Her damit! Gern auch mit Kusshand.
Aber ganz ehrlich, was die vier Schweden hier zerhacken, so dass am Ende nur noch schwarze Holzkohle übrig bleibt, kann sich wirklich hören lassen. SHRINE sind noch jung und knackig, haben vor zwei Jahren schon mal einen 3-Tracker auf die Öffentlichkeit losgelassen und zwischendurch schon mit Größen wie ENTOMBED die Bühne geteilt. Die drei neuen Songs der EP „Aether“ unterstreichen auch deutlich, dass sie es verdient haben, mit solch hochrangigen Bands zusammenzuspielen. Und wenn selbst Andy LaRocque im Studio hilfreiche Tipps verteilt… die Jungs haben jedenfalls ordentlich zugelangt, und lassen diese Energie ungefiltert auf den Hörer los. Die drei Stücke verbreiten einen derart diffus-nervösen Stimmungsmix aus purer Aggression, Headbanging und schwarzgetünchten psychedelischen Anwandlungen, dass man trotz der gut 13 Minuten schnell das Zeitgefühl verliert.
Aggro-Riffs, melodische Riffs, Dampfhammerschlagzeug, satte Produktion und ein Sänger, der das Mikro auffressen will. Genau das richtige für Leute, denen MASTODON zu Feuilleton-kompatibel und CULT OF LUNA viel zu weit von ihren Hardcore-Ursprüngen entfernt sind. SHRINE selbst geht’s dabei nur um Metal – und zwar so laut und brutal wie möglich. Hervorragende EP, hervorragende Band, deren limitierte CD ich nun über Gebühr strapazieren muss, bis hoffentlich bald ein Album erscheint. Sie sind genau auf dem richigen Weg dorthin.
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