Shining Black (ft.Boals & Thorsen) - Postcards From The End Of The World

Review

Seit Mitte der 90er Jahre ist Olaf Thörsen bei der italienischen Progressive-Power-Metal-Band LABŸRINTH aktiv. Von 2014 bis 2016 übernahm Mark Boals kurzzeitig das Mikrofon bei LABŸRINTH, für einen physischen Output reichte es jedoch nicht. Boals konzentrierte sich auf seine diversen Projekte, unter anderem bei RING OF FIRE und VINDICTIV. Seinen Bekanntheitsgrad erarbeitete sich Boals in den 80ern und 90ern als Sänger von YNGWIE MALMSTEEN. Der Kontakt zwischen Thörsen und Boals blieb bestehen, und im Juni 2020 wurde das Debütwerk „Shining Black“ veröffentlicht. Pandemiebedingt sind die beiden Herren weiter im Studio aktiv und kreieren mit „Postcards From The End Of The World“ das zweite Werk.

“Postcards From The End Of The World” verzichtet auf die progressive Seite von LABŸRINTH

Im Gegensatz zu LABŸRINTH sind SHINING BLACK in melodischen Gefilden zwischen Rock und Metal aktiv. Für die Produktion der Scheibe holte sich das Duo bei LABŸRINTH reichlich Unterstützung: Oleg Smirnoff (Keyboards & Piano), Nik Mazzucconi (Bass) und Matt Peruzzi (Drums) sind allesamt auf dem 2021 Output „Welcome To The Absurd Circus“ zu hören. Überspitzt lässt sich SHINING BLACK zu LABŸRINTH mit einem anderen Sänger subsumieren. Soll eventuell der fehlende Output der Boals-Zeit nachgeholt werden?

Der Titeltrack eröffnet das Werk mit einem melodischen Rocker, welcher trotz des dunklen Themas rund und leicht konsumierbar aus den Boxen kommt. Das vom Keyboard untermalte „Higher Than The World” bewegt sich melodisch im Mid-Tempo. Thörsen erhält Freiraum für die Saitenarbeit, bleibt jedoch unter dem Level früherer YNGWIE MALMSTEEN Outputs. Ob „We Are Death Angels”, “Summer Solstice Under Delphi’s Sky” oder “Faded Pictures Of Me ”: jeder Song geht ins Ohr, einen bleiben Eindruck hinterlassen die sich wiederholenden Ansätze jedoch nicht.

Die auf ein melodischen Rock-Album gehörende Power-Ballade nennt sich „Like Leaves In November“, dem typischen Euro-Power-Metal frönen „A Hundred Thousand Shades Of Black“ und „Mirror Of Time“. Der Schlusspunkt „Time Heals, They Say” ordnet sich in das vorherrschende Klangbild der LP ein.

Boals und Thörsen produzieren Standardware

SHINING BLACK (FT.BOALS & THORSEN) reihen sich mit ihrem zweiten Output “Postcards From The End Of The World” in die Masse der melodischen Hard Rock und Heavy Metal-Werke ein. Handwerklich gibt es nichts zu meckern, und jeder Song für sich ist leicht zugänglich und einfach zu konsumieren. Jedoch sind die Tracks genauso schnell aus dem Ohr, wie sie ins Ohr gehen, und entfalten keine Langzeitwirkung. Im Vergleich zum 2021er Output von LABŸRINTH liefern Boals und Thörsen Standardware, welche sich an die Die-Hard-Fraktion der melodischen Klänge wendet.

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24.03.2022

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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