Shinedown - The Sound Of Madness

Review

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Für die Südstaatenrocker SHINEDOWN ist „The Sound Madness“ bereits der dritte und aus der Sicht Vieler der somit wichtigste Release. Unbeachtet von der alten Welt fuhren die beiden ersten Scheiben der Band aus Jacksonville (von denen die erste gar nicht erst hier zu Lande veröffentlicht wurde) in den heimatlichen Staaten Riesenerfolge ein, und machten SHINEDOWN zu einer der wichtigsten und erfolgreichsten neuen Rockbands. „The Sound Of Madness“ mischt die US-Charts bereits seit Juli durch, und jetzt erst erfolgt der Nachzug in Europa. Mit verstärkter Promotion und durch Konzerte im Vorprogramm von DISTURBED dürften jedoch auch mehr als die eh schon mit der neuen Musik versorgten Die-Hard-Fans auf die Band steil gehen.

„Leave A Whisper“ und „Us And Them“ waren bereits sehr amtliche Scheibchen mit einem ansprechenden „zeitgemäßen Retro-Rock“-Vibe, falls man eine solche auf den ersten Blick paradoxe Schublade eröffnen darf. Die Band steht seit jeher für eine enorme Hitdichte, und auf „The Sound Of Madness“ ist dies zu keiner Sekunde anders. SHINEDOWN vermischen die Emotionalität von Grunge-Größen wie PEARL JAM mit romatischem Südstaatenflair der Marke LYNYRD SKYNYRD, haben mit Brent Smith einen Frontmann am Start, der sowohl mit seinen großartigen, einfühlsamen Sangeskünsten Akzente setzt, wie auch mit den gehaltvollen Lyrics und klangen zudem noch nie so vielseitig und abwechslungsreich wie auf der neuen Scheibe.

Der Opener „Devour“ überrascht und verblüfft mit kantig-scharfen Metal-Riffs und aggressiven Vocals, Nummern wie „Cry For Help“ oder „Cyanide Sweet Tooth Suicide“ machen ebenso auf einer hart rockenden Basis ordentlich Rabatz, und immer dann, wenn SHINEDOWN die volle Gefühlskeule auspacken und Songs wie „Second Chance“ oder das leicht an STONE SOUR erinnernde „Help Me“ zum Besten geben, gibt es endgültig kein Halten mehr. „The Sound Of Madness“ ist eine Scheibe ohne Ausfälle, und mit dem eingängigen, mit einer wunderbaren Hookline ausgetstatten „If You Only Knew“ hat die Band auch den für mich besten Song ihrer bisherigen Karriere am Start.

Nicht zuletzt dank der Hilfe des Los Angeles Symphony-Orchesters (das in einigen Nummern dezent, aber effektvoll zum Einsatz kommt) gibt es auch soundmäßig nichts zu meckern. „The Sound Of Madness“ klingt wuchtig, druckvoll und dennoch transparent und lässt den Bumms genau da ab, wo er hingehört.

Sollte an der altbekannten Weisheit des wichtigen dritten Albums etwas dran sein, sollte es keinen Zweifel geben, dass es SHINEDOWN nun schaffen werden, die Musikwelt auch außerhalb ihrer amerikanischen Heimat von ihren Qualitäten zu überzeugen. Die Zielgruppe darf bedenkenlos zugreifen und sich freuen, dass es in zeiten von immer lauter und heftiger werdenem Krawall (der durchaus seine Reize hat, keine Frage) noch Bands gibt, die auf diesem Niveau das große Gefühlskino auffahren. Eines der besten Rockalben des Jahres!

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07.10.2008

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