Sheephead - The Plague

Review

Unglaublich. Jetzt habe ich es geschafft, mir diese Scheibe am Stück anzuhören. Komplett. Ganz bis zum Schluss. Und das sogar noch mehrfach. Kein einfaches Unterfangen. Ich gebe zu, ich hatte von SHEEPHEAD zuvor noch nie gehört. Wenn man sich die Kritik des Kollegen Endres zum Vorgänger durchliest kann man jedoch schnell zu dem Schluss kommen, dass die Pfaffenhofener Band so gut wie nichts gelernt hat. Eher im Gegenteil.

SHEEPHEAD spielen irgendeine Mischung aus Melodic Death und Metalcore (zumindest könnte man das schon nach zwei Songs vollkommen auf die Nerven gehende Gekeife von Sänger Benjamin als einen Versuch auffassen, wie Anders Friden und Tim Lambesis zugleich zu klingen), und schafft es dabei nicht eine einzige Nummer abzuliefern, die eine nachvollziehbare Struktur erkennen lässt oder sonst wie hängen bleibt. So durchgehend mit einem Song nach dem anderen Baden zu gehen, das muss man erstmal schaffen. Ich weiß ja nicht, was die Band damit bezwecken will, ob sie versucht, das fehlende Talent für Songwriting durch scheinbaren Anspruch zu überspielen, der jedoch nur aus aneinander gereihten Parts besteht, die in der Konstellation überhaupt keinen künstlerischen Sinn ergeben, oder ob man sich darauf beruft, dass es auf sowas überhaupt nicht ankommt, so lange man seine Instrumente beherrscht. Beherrschen ist dabei jedoch eine Sache, etwas halbwegs Brauchbares zusammenzuschustern ist jedoch scheinbar unverhältnismäßig schwieriger.

Soundmäßig bin ich schon nach den ersten Takten gelangweilt. Hätte man wenigstens etwas Wucht hinter das gequälte Hängen und Würgen gezimmert, könnte ich zumindest eine Sache positiv erwähnen. Aber nix da: Wenn dann richtig sagt sich die Band und fährt den ganzen Karren auch in der Hinsicht mal so richtig an die Wand. Eine ratternde Bassdrum aus Pappkarton und im Hintergrund zu vernehmendes Gitarrengeschrubbe (dass SHEEPHEAD zwei Gitarristen haben sieht man höchstens auf dem Foto) sorgen statt für ein eifriges Kopfwippen für ein müdes Gähnen. Der Blick auf die Uhr, oder wahlweise auf den Spielzeit-Zähler verrät, wann dieses Gezeter endlich ein Ende findet. Egal, wann: Das dauert noch viel zu lange.

Ich führe keine Band-Vergleiche an. Erstens weiß ich keinen, weil sich die Jungs mit ihrem gewollten Stilmischmasch dermaßen verzetteln, dass es einem alle Motivation, Empfehlungen auszusprechen vergeht, zweitens wäre das qualitativ in keinster Weise in Augenhöhe. Hoffentlich kriegt diese band keinen Plattenvertrag. Dann bleiben mir und uns allen weitere Zeitverschwendungen erspart.

Ich höre es schon: Zu hart die Kritik, junge Bands so runterzumachen, ich solle mich schämen. Mach ich. Und ich hoffe, SHEEPHEAD tun es auch und lassen uns in Zukunft zufrieden. Oder aber sie üben noch etwas und können vielleicht irgendwann (so in 10 Jahren) mal überzeugen. Man soll ja die Hoffnung nie aufgeben.

17.05.2008

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