Shattered Sun - Hope Within Hatred

Review

Hach, wie doch die Zeit vergeht. Diese Erkenntnis ereilt den Hörer des Debüts „Hope Within Hatred“ der Texaner SHATTERED SUN einmal mehr. Nicht etwa, weil die Jungs die übliche Retrokrams-Schiene fahren, die man in den letzten Jahren nun wirklich wegen Überfüllung geschlossen haben sollte. Vielmehr lassen die US-Amerikaner den Metalcore-Boom von vor circa zehn Jahren vor dem geistigen Ohr des Hörers Revue passieren. Sofort denkt man an Bands wie LAMB OF GOD, STILL REMAINS, ATREYU und wie-sie-nicht-alle-heißen.

Im Grunde fahren SHATTERED SUN auf „Hope Within Hatred“ also die gute alte Metalcore-Schiene der sogenannten Nullerjahre. Es gibt massig Breakdowns, Licks und Riffs, die mit den harten Grooves einhergehen. Das führt zur genretypischen Härte, die durch die ebenso genretypischen Melodien wunderbar kontrastiert werden. Die Rhythmusarbeit ist sehr abwechslungsreich ausgefallen, Robert Garza – der Mann hinter den Fellen – hat definitiv alle Hände und Füße voll zu tun gehabt und nur beim balladesken „281“ eine kurze Auszeit genommen. Dazu gibt es das ebenso genretypische Wechselspiel aus heißerem Gebrüll und melodischem Gesang. Synthies, welche den etwas melodiöseren Momenten gerne mal einen Zuckerguss verpassen, dürfen natürlich auch nicht fehlen.

Neben all dem Charme haben SHATTERED SUN allerdings die konsistenteste Problemzone dieser Spielweise gleich mitadaptiert. Auch wenn die Texaner ihr Handwerk außerordentlich gut beherrschen und die einzelnen Songs mit einer unverschämten Lockerheit runterzocken, so bleibt „Hope Within Hatred“ im Wesentlichen ein stinknormales Metalcore-Album, das echte Höhepunkte vermissen lässt. Nüchtern betrachtet klingen alle Songs – bis auf die oben erwähnte Ballade – gleich. SHATTERED SUN wagen keine Experimente und erkunden kein Neuland. Aber das haben die Jungs auch nicht wirklich nötig, „Hope Within Hatred“ ist trotzdem ein Leckerbissen für alle Metalcore-Liebhaber. Klingt widersprüchlich, ist aber so. Die Platte macht einfach richtig Laune und letzten Endes kommt es ja darauf an, zumal sich die Band keine groben Schnitzer leistet. Und wenn schon einer der Gitarristen wie Machete heißt und die Band unter anderem von Chuck freakin‘ Billy gemanagt wird, dann kann doch eigentlich kaum noch etwas schiefgehen!

26.03.2015

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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