Shardless - Newday

Review

Neuer Name, neue Sängerin, neues Glück? – SHARDLESS gingen im Jahre 2003 aus der Band „The Prior’s Diary“ hervor, deren Kapitel gleichzeitig mit dem Ausstieg vom Sänger beschlossen wurde. So mit neuer Sängerin Corinna Ketterer und unter neuem Namen meldet sich die Band mit ihrem mittlerweile dritten Scheibchen zurück, das allerdings alte musikalische Pfade hinter sich lässt und sich als straff arrangierter, harmonischer und eingängiger Gothic Metal, dem es an Variabilität nicht mangelt, entpuppt. Musikalisch erinnert „Newday“ an Flowing Tears, bloß mit dem Unterschied, dass SHARDLESS etwas softer und poppiger zu Werke gehen. Experimentfreudigkeit kann man allerdings der Band nicht absprechen. So neben „typischem“ Gothic Material bietet uns die Band das interessante elektronische und rein instrumentale „The Soundbarrier“, das durch artifizielle, schon fast futuristische Kühle im netten Kontrast zu den restlichen Nummern steht. Auch das Album abschließende akustische „Jewel“ sticht angenehm heraus durch von sanften Klängen begleitete, deutlicher in den Vordergrund gerückte Vocals, die mit ihrem klaren, zarten Klang zu überzeugen wissen. Die Stimme von Corinna weiß zwar zu gefallen, doch auf der gesamten Länge täte Ihr etwas mehr „Mut“ und Vokalakrobatik nicht schlecht. Teilweise hört sie sich noch ein bisschen unsicher an und man misst diese bestimmte Ausdruckskraft. Was musikalisch zu bemängeln wäre – den schnelleren Stücken mangelt es an Kraft und Härte und sie plätschern manchmal etwas orientierungslos vor sich hin. Alles in allem aber ein solides Scheibchen, das nicht allzu sehr mit Klischees abschreckt und das man für ausgesprochen faire 10 Euro inkl. Versand direkt bei Band bestellen kann. (Christian Obermüller, Mietersheimer Hauptstrasse 67, 77933 Lahr)

17.05.2004
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