Shape Of Despair - Return To The Void

Review

Galerie mit 11 Bildern: Shape Of Despair - Party.San Metal Open Air 2022

Über sieben Jahre nach den „Monotony Fields“ kriechen die finnischen Doomer SHAPE OF DESPAIR wieder melancholisch umher. Die Wiederneuauflage von altem Demo-Material auf „Alone In The Mist“ 2019 einmal ausgeklammert. Wie schon auf dem Vorgänger wird Natalie Koskinen nun von Henri Koivula unterstützt, nachdem ihr Mann Pasi Koskinen 2011 die Band verlassen hat. Manche Fans haben das beanstandet, ich kann ehrlicherweise keinen großen Unterschied feststellen, es wird immer noch gegrowlt und gefaucht, anders zwar, aber das kontrasiert auch 2022 ebenso wunderbar mit Natalie wie die eingeflochtenen Keyboards mit den Gitarren.

Auch „Return To The Void“ ist wieder einmal geschmackvoller Funeral Doom

Die melancholische und eingängige Seite ist auch auf „Return To The Void“ wieder einmal vollends ausgeprägt und der geneigte Hörer fühlt sich bereits kurz nach dem Eröffnen im Zeitlupentempo des Titelsongs wieder vollends zuhause. Auch „Dissolution“ und „Solitary Downfall“ wissen durch Magma-Schwere als auch kürzere Atempausen und Lichtblicke zu begeistern,  „Reflection In Slow Time“ hat die perfekte Beschreibung der Musik schon im Titel. „Forfeit“ und „The Inner Desolation“ ziehen sich aber doch ziemlich und das nicht unbedingt im Funeral-Doom-typischen guten Sinne, will sagen, es passiert zu wenig und die Tracks sind zu gleichförmig, was vor allem bei erneuten Rotationen von „Return To The Void“ unschön auffällt.

Trotzdem im SHAPE OF DESPAIR-Kontext nur ein „okayes“ Album

Ein neues „Monotony Fields“ oder „Angels Of Distress“ ist „Return To The Void“ nicht geworden. Die früheren Werke der Band konnten teils mehr Eigenständigkeit und Mut aufweisen und haben oftmals die besseren Songs. Dennoch sind SHAPE OF DESPAIR immer noch weit von Durchschnittsware entfernt und wissen einmal mehr mit geschmackvoll inszeniertem Funeral Doom zu begeistern, wenn auch nicht in einem solch überschwänglichen Sinne wie Herr Klug noch die „Monotony Fields“ aufgenommen hat. Dafür fehlen die absoluten Aha-Momente. Leute die sich dem finnischen Trauerzug erneut anschliessen möchten, können aber durchaus auch mit „Return The Void“ im Acheron oder Cocytus sich ertränken gehen.

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08.03.2022

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