Mehr als 15 Jahre liegt die Gründung der Schweizer Heavy Rocker nun bereits zurück und bereits mit ihrem vierten Album “Powerplay” gelang den Herren erstmals der Charteinstieg in Deutschland und ihrem Heimatland. Über die Jahre hinweg konnten sie mit jeder ihrer Veröffentlichungen höhere Platzierungen erklimmen und mit “Powerplay” gelang SHAKRA nun endlich der Schritt an die Spitze des Chart-Treppchens. In Deutschland allerdings dümpelten die Alben des Quintett maximal im hohen zweistelligen Bereich herum und auch mit ihrem neuen Werk erreichten die Schweizer bis dato nur Platz 81.
Natürlich sind Chartplatzierungen nicht alles, doch sie spiegeln doch ein Problem wider, für welches SHAKRA in ihrer bisherigen Bandgeschichte noch keine Lösung finden konnten: Es scheint ihnen einfach nicht gelingen zu wollen, außerhalb ihrer Heimat Fuß zu fassen und auch nur annährend solche Erfolge wie dort zu erzielen. Man könnte nun zwar sagen, dass dies nicht der Musik der Herren geschuldet sein kann, die auf jeden Fall etwas von ihrem Handwerk verstehen, doch dies wäre nicht ganz die Wahrheit. Zwar ist “Powerplay” ein wirklich starkes Hard Rock-Album, das mit seinen simplen, aber überaus eingängigen Melodien sofort zündet und mitreißt (man höre nur den Opener “Life Is Now”, der im Prinzip nur aus einem einfachen Riff besteht und trotzdem sofort für gute Laune sorgt!) und ebenso durch Vielseitigkeit glänzt, da SHAKRA sowohl verschiedene Tempo-Gefilde beackern, als auch mit verschiedenen Stimmungen und Emotionen arbeiten (natürlich dürfen auch Quotenballaden wie “Wonderful Life” und “Too Good To Be True” nicht fehlen), insbesondere Fronter John Prakesh kann mit seinem rauen Organ, mit dem ihm jeder Ton bequem gelingt und das er stimmig einzusetzen weiß, punkten, doch alles in allem fehlt nicht nur “Powerplay”, sondern dem Sound der Band generell am besonderen Etwas und an einer stark ausgeprägten eigenen Note.
Und dies ist ein Punkt, den man als Band kaum bis gar nicht ausgleichen kann, höchstens durch herausragende technische Fertigkeiten oder absolut geniales Songwriting. SHAKRA allerdings beherrschen ihre Instrumente natürlich und schreiben auch sehr gute Titel, zählen in beiden Punkten jedoch nicht gerade zu den Überfliegern, weshalb sie leider nicht das Zeug dazu haben, bei den ganz Großen mitzuspielen. In ihrem Heimatland ist dieser Bonus zwar genug, um sie zu lokalen Stars zu machen, gegen die große internationale Konkurrenz müssen sie außerhalb der Schweiz jedoch zurückstecken.
Fans von schmissigem Hard Rock können “Powerplay” natürlich eine Chance geben und machen auch nichts falsch, denn schlechter als der Durchschnitt an Veröffentlichungen dieses Genres ist dieses Werk keinesfalls. Jedoch auch nicht so viel besser, als dass ich “Powerplay” bedingungslos empfehlen könnte.
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