Shadows Of Paragon - Through The Valley Within

Review

Zum Glück sieht man ab und an genauer hin: Das Bandlogo dieser schwedischen Black(/Death) Metal-Band ziert ein Kreuz – aber kein umgedrehtes. SHADOWS OF PARAGON spielen nämlich geistig von Kapellen wie HORDE oder ANTESTOR beeinflussten christlichen Black Metal – oder auch Unblack Metal – und rebellieren laut eigenen Aussagen gegen die in diesem Genre vorherrschenden Themen wie Hass und Tod, möchten den Hörer durch ihre Musik zum Licht Gottes führen. Muss man das noch groß kommentieren?
Jedem seine Ansichten, aber man sollte sich seitens SHADOWS OF PARAGON (und einiger anderer Bands) fragen, ob ausgerechnet Black Metal die passende Musikrichtung ist, wenn man denn solch eine Botschaft transportieren möchte. Klischee hin oder her, aber eine gewisse, wie auch immer geartete Beschäftigung mit “dunklen“ Themen gehört doch bitte einfach als ein entscheidendes Element zum Black Metal dazu. Schade, dass das Genre – ja leider schon von genügend geistigen Tieffliegern verseucht, die mittels der Musik allen möglichen (politischen) Mist transportieren wollen – auch noch mit solchen einfach völlig unpassenden Auswüchsen immer weiter von seinen Wurzeln weg beziehungsweise regelrecht ad absurdum geführt wird.

Diesen Hintergrund vor Augen, fällt es nicht leicht, unbefangen an “Through The Valley Within“, dem nach einer EP im letzten Jahr ersten vollen Album der fünf Missionare aus Ikea-Land, zu gehen. Gemixt wurde das Ganze im Studio Fredman, wo schon DIMMU BORGIR, DARK TRANQUILITY oder ARCH ENEMY ihre Alben haben abmischen lassen, der Klang ist dementsprechend modern und transparent ausgefallen. Es gibt dann musikalisch gesehen zumindest keine Überraschungen mehr, man bekommt typisch schwedischen, melodischen und oftmals zügigen (Un-)Black/Death Metal geboten, bei dem die (un-)schwarzmetallischen Zutaten stark überwiegen. Das heißt für die Vocals entsprechend Kreischgesang, der gelegentlich auch in ein Grunzen umschlägt. Nummern wie “The Ocean Of Inane Thoughts“ oder “Fear Of Beeing Forever Lost“ kommen fast reinrassig (un-)schwarz und schnell daher und erinnern an Kapellen wie DARK FUNERAL oder SACRAMENTUM. “Silentium“ ist etwas gedrosselter und lässt durch den Einsatz eines Pianos etwas aufhörchen; auch “In The Midst Of Morbidity“ schafft durch eine todesmetallene Schlagseite etwas Auflockerung. Der Rest der Scheibe rattert dann aber doch wieder sehr gleichförmig am Hörer vorbei, sehr viele Riffs wollen einfach nicht zünden, es gibt – auch beim wiederholten Hören – keinen einzigen dieser schönen “Ahh stark“-Effekte.

Rein musikalisch gibt es hier also nur mageren Durchschnitt (4 Punkte) und dazu ein Konzept, was im Black Metal soviel verloren hat, wie ein Eisbär am Südpol, handelt es sich schlicht und einfach um eine Unterwanderung und Umkehrung der Grundidee und Intention dieser Musikrichtung. Aber vielleicht meinen SHADOWS OF PARAGON, sich mit solch einem in sich selbst widersprüchlichen Käse interessant machen zu können, wenn die Musik alleine schon nicht viel hergibt. Man weiß es nicht; kann nur hoffen, dass solche Auswüchse nicht weiter um sich greifen und fragt sich letztlich, wie man etwas bewerten soll, was es eigentlich genauso wenig geben dürfte wie lebende Tote, alkoholfreies Bier und Frauen mit Vollbart. Da die für sich betrachtet schon alles andere als berauschende Mucke durch das Gesamtbild im wahrsten Sinne des Wortes verNICHTet wird, fällt die Antwort ziemlich leicht.

08.12.2009

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13 Kommentare zu Shadows Of Paragon - Through The Valley Within

  1. zombo sagt:

    Aha, aber Black Metal Bands dürfen christliche Werte nutzen und umkehren, wie es ihnen beliebt? Versteh mich nicht falsch, aber das würde ich glatt einmal als doppeltes Maßnehmen bezeichnen.

    5/10
  2. Anonymous sagt:

    Eine solche Bewertung ist eine Schande für den Journalismus. Es ist Objektivität gefragt. Es geht um Musik. Der Bericht ist schlicht nicht würdig, beachtet zu werden. metal.de, gebt diesem "Reviewer" bitte eins hinter die Ohren… Ein solches Mass an Ignoranz ist mir noch selten untergekommen. Soweit mein Kommentar als Musikjournalist dazu.

    Zum Album: SoP ist hier bestimmt nicht der Überwurf gelungen, aber "Through The Valley Within" ist noch allemal besser als so manch durchschnittliches 5-Punkte-metal.de-BM-Album.

    7/10
  3. Anonymous sagt:

    Hört, hört ! Seit wann ist Metal.de ein Spielplatz für unsachliche Ideologen ? Ich finde es wichtig und richtig, über gewisse Hintergründe und textliche Inhalte informiert zu werden – das sollte also definitiv zu einem Review dazugehören.
    Ist es immer noch so schwer auch als Schwarzmetaller mal etwas über den Tellerrand zu schauen ? Aber offenbar geht es hier nur um irgendein Image, was der Autor in seiner verzerrten Weltsicht versucht aufrecht zu erhalten – es geht nicht um Inhalte.
    Man kann ja über Christen im (Black) Metal denken wie man will, vielleicht hat man auch kein Bock auf irgendeine Jesus-Message und lässt so eine Platte links liegen – völlig okay.
    Aber man schreibt bitte kein \"Review\", in dem man auch noch auf die musikalische Qualität der Scheibe oberflächlich eingeht, dann aber als Urteil nur eine Ideologie sprechen lässt. Wer will sowas lesen ? Wem hilft sowas ? Dem Black Metaler Ego ?

    Wirklich ein Armutszeugnis, dieser Text ! Wäre fair für die Band, das Portal hier und vor allem dem Leser, diese Platte von einem objektiveren Autor nochmals besprechen zu lassen.

    7/10
  4. Anonymous sagt:

    "Rein musikalisch 4 Punkte wert, aber weil mir der Kontext nicht passt 0." Wtf, dude? xDDD

    4/10
  5. doktor von pain sagt:

    Nun ja, für objektive Reviews ist Metal.de ja schließlich auch nicht bekannt…

    7/10
  6. thimon sagt:

    Also der CD 0 Punkte zu geben nur weil sie christlichen BM spielen ist ja wohl ne Frechheit. Kann mich da meinen Vorrednern nur anschließen. Ich für meinen Teil kann mit dem christlichen Geschwafel auch nix anfangen aber rein musikalisch gesehen ist die Scheibe ganz nett anzuhören. Solider Bm mit Death-Einschlag und ein paar melodischen Einsprengseln. Für Fans dieser Richtung, die kein Problem mit der Einstellung der Band haben können auf jeden Fall ein Ohr riskieren.

    6/10
  7. Anonymous sagt:

    Oha, die Doppelmoral schlägt mal wieder zu. Mal abgesehen davon, dass diese Band ENDLICH mal ein Lichtblick in der sonst so trostlosen unblack-szene ist, verstehe ich nicht, wie man in seinem Denken so engstirnig sein kann. Metal.de ist ja konservativer als jedes katholische Mädchen-Internat. Sich SO über die Texte aufzuregen, ist doch schon sehr komisch! Zumindest ist es extrem einseitig! Ich habe noch nie eine Review gelesen, wo man sich beschwert hat, dass Amon Amarth nur Lobeshymnen auf Odin und Thor singen. Songs wie "Inno A Satana" von Emperor sind Kult-Songs obwohls Satansdudeleien sind, die Christen nicht hingebungsvoller schreiben könnten… Warum schaut man immer sooo extrem auf die Lyrics, nur weil Bands an Jesus glauben? Das geht nicht in meinen Schädel rein!

    7/10
  8. anonymous sagt:

    Einfach nur lächerlich. Hat dieser christof meul auch nur mit einem Satz von den Texten auseinander gesetzt??! Ich würde es verstehen wenn in den Texten nur hallelujah jesus mein retter usw. gehen würde…aber es geht um viel tiefgründigeres. Und waaau das Bandlogo hat ein aufrechtes Kreuz, da hör ich schon gar nicht rein. Biitte nehmt ein andermal ein Journalist der etwas von Musik versteht und neutral der Sache gegenüber steht. Er muss ja nicht für das christentum sein, aber Fair!!!!
    Bitte macht eine 2.te Kritik, aber mit einem der Neutral der Sache gegenüber steht und der etwas von Musik versteht.

    5/10
  9. sir k0ng sagt:

    burzum wird bei metal.de objektiv bewertet und shadows of paragon nicht… natürlich liegt das am autor, nur dürften solche reviews auf einer der führenden deutschen review-seiten in sachen harter musik nicht stehen… 0 punkte für den müll der sich review nennt und 3 punkte für ein sehr unspektakuläres musikalbum… SCHWACHES REVIEW!!!!

    3/10
  10. Anonymous sagt:

    Gut produziertes, hörbares, textlich lichtweißes Schwarzmetall. Horde oder Antestor mögen auf textlich ähnlicher Schiene fahren, musikalisch trifft es Dark Funeral schon recht gut. Shadows of Paragon sind zweifellos nicht "true", aber vielleicht kann man sie ja als Gegenoffensive wider die Horden der Finsternis betrachten. – Das Review hingegen ist bornierte Platzverschwendung.Ich bin selbst vor zwanzig Jahren aus der Kirche ausgetreten, aber deshalb beschimpfe ich nicht grundlos jeden Andersdenkenden. Dann ist man nämlich nicht besser als gewisse Kreise…
    Grüße: Der Herr Kröte

    6/10
  11. Sylverblack sagt:

    Es hat sich ja eine hübsche Diskussion um das Album dieser Band entwickelt. Aber wenn man ehrlich ist, wäre das ganze Kasperletheater nicht nötig gewesen, wenn der Rezensent einfach 4 Punkte gegeben hätte. Klar, eine Stellungnahme der halben Redaktion wurde hier (http://www.metal.de/stories.php4?was=story&id=1791) schon gehalten, aber man kann trotz aller (teilweise auch guten) Argumente nicht leugnen, dass Herrn Meul wohl pure Ignoranz und Intoleranz beim Verfassen des Reviews geritten haben muss. Ebenso unverständlich sind aber einige Kommentare hier, die von "Objektivität" sprechen, denn "es geht um Musik". Klar. Objektivität bei Musik. Bei einer Form von Kunst, der wohl subjektivsten Sache, welcher der menschliche Geschmack ausgesetzt werden kann. Um die Wogen zu glätten sollte der Band für ihre (laut des Rezensenten) durchschnittliche musikalische Leistung auch die entsprechende durchschnittliche Bewertung gegeben werden. Andernfalls sollte dann konsequenterweise auch allen anderen Bands mit christlicher Ideologie aus dem Black Metal-Bereich oder dem Metal-Genre generell (wie mans nimmt) 0 Punkte gegeben werden. Wenn schon, denn schon.

    4/10
  12. Anonymous sagt:

    Es war im Jahre des Herrn 2007 auf unserem letzten Redaktions-Meeting zum Südpol mit alboin und Co. dass uns dort Eisbären begegneten. Auf die Frage, wie sie dort hinkämen, antworteten sie uns freundlich: "Sind wohl von Scotts Konserven angelockt worden, dort hinten im Zelt, haben aber keinen Öffner, hast du einen?". "Klar, übrigens fein entwickelter Geruchssinn, muss schon sagen, so über tausende Kilometer, alle Achtung; Chapeau" sagte ich, und dann mit Blick auf die sich hungrig Freund alboin nähernden Biester ermahnend "nicht am Chef knabbern, der braucht seine Hände noch zum Bass- und Schlagzeugspielen". "Schon okay, Ehrensache" kam es prompt vom Anführer der Zotteltiere. Haben uns dann gemütlich Schwertfisch, Bohnen und Whiskey von 1912 eingezogen. Übrigens feine Kerle, so Eisbären!

    4/10
  13. Anonymous sagt:

    Geiles Teil!!!!

    Hab das Album gekauft und kann es absolut empfehlen!
    Power, Speed, Melodie, Hammersound und Bombenproduktion! Gut ist auch, dass man mal als Fan härterer Musik beim hören dieser Scheibe eben nicht mit den sonst so üblichen "BM-emo-lyrics" belastet wird.
    Auch live ist die Kapelle echt superspitze (durfte sie letztes Jahr auf dem schweizer EOR sehen)

    Fetten Dank an SoP!!!