Aus manchen Alben wird man einfach nicht schlau, bzw. manchmal bleibt einem einfach der Zugang verwährt. „Terminus Ante Quem“ ist so ein Beispiel für ein lautes, krachiges Soundspektakel, das mit viel Lärm um scheinbar Nichts durch die gereizten Gehörgänge saust und kaum mehr als ein nerviges Piepen hinterlässt.

SHADOWS LAND zocken eine merkwürdige Unart des Death Metals, die schwer zu definieren ist, was aber in diesem Fall nicht gerade als positiv anzusehen ist. Laut Beschreibung gibt es neun Lieder, die aber nur mühevoll als solche zu identifizieren sind, wäre da nicht die hilfreiche LCD-Anzeige am CD-Player. Zahlreiche abgehackte Riffs mit minimalem Melodieanteil, die dazu noch runter gestimmt und übelst verzerrt klingen, werden scheinbar wahllos aneinandergereiht, um dann und wann durch sinnbefreite Breaks zerstört zu werden. Irgendwie scheint alles verzerrt zu sein. Die Gitarren sowieso, aber auch der Gesang ist dauerhaft durch Effekte verfremdet, klingt stellenweise nach BEHEMOTH, ohne aber deren Intensität und Variabilität zu besitzen. Zwischendurch gibt es abgespacete Synthie-Effekte und seltsame Drum-Computer-Loops zu hören. Technisch hat die Band sicherlich was auf dem Kasten, aber irgendwie hapert es ein Wenig am Songwriting, außer das totale Chaos ist beabsichtig. Natürlich deuten Cover-Artwork und Titel wie „Narcotic Vision“ auf ein gewisses krankhaftes, abgedrehtes musikalisches Element hin und eine damit einhergehende gewisse Affinität zu verstörenden Anteilen ist ja auch in Ordnung. Aber kann man deswegen nicht trotzdem „richtige“ Songs schreiben? Technische Rhythmus-Wunderwerke á la MESHUGGAH kann nun mal nicht jeder vollbringen, da gehört mehr dazu, als einfach nur ein paar abnormale Rhythmen miteinander zu kombinieren. Zugegeben, es gibt interessante Momente, besonders im letzten Lied „Space Of Light“ bekommt man Anflüge von Erkenntnis, aber auch diese lichten Momente sind eingebettet in ein undurchsichtiges Klangwust.

Vielleicht findet der fanatische MESHUGGAH-Fan ja die passende Formel, mit der man „Terminus Ante Quem“ entschlüsseln kann, mir blieb dies verwehrt und ich verweise SHADOWS LAND an sehr geduldige Menschen oder Freunde von Strukturlosigkeit und chaotischem Lärm.