Ach, waren das noch Zeiten als Metalcore noch überall als New Wave Of American Heavy Metal betitelt wurden. Zeiten, in denen KILLSWITCH ENGAGE, CHIMAIRA oder eben auch SHADOWS FALL die Zukunft der harten Klänge vorausgesagt wurden. Einige Bands aus diesen Jahren Anfang des 20. Jarhunderts schafften auch den großen Durchbruch, doch der Band um den wandelnden Dreadlock Brian Fair gelang das zumindest hierzulande nicht. Die Jungs schienen das ewig große Talent zu sein, das mit seinem vierten Album „The War Within“ (2004) zwar ein ziemlich hochgelobtes Album veröffentlichte, daran aber bis heute nicht anknüpfen konnte. Mit „Fire From The Sky“ sind SHADOWS FALL inzwischen bei Studioalbum Nummer acht angekommen, aber dass sie irgendwann noch mal ihren damals vorhergesagten Erfolg erreichen werden, wage ich zu bezweifeln.
Dazu fehlt es nämlich auch im Jahre 2012 an großen Hits und einer durchgehend absolut mitreißenden Qualität. Zwar ist der Start mit „The Unknown“ geradezu fantastisch. Hier fahren SHADOWS FALL all ihre Stärken auf, offenbaren aber gleichzeitig auch ihre große Liebe zu METALLICA. In jedem Fall kracht der Opener mächtig, gefälliges Thrash-Riffing, ein leichter Melodic-Death-Einschlag, hohes Tempo und ein absoluter Ohrwurm-Refrain sorgen vom Fleck weg für enorme Unterhaltung. So einen Traumstart muss eine Band erst einmal hinlegen. Leider können die Bostoner das Niveau nicht über die ganze Platte ziehen. Zwar versuchen sie beständig an dem Rezept des Openers, Härte versus Sanftmut, festzuhalten, werden so aber zügig vorhersehbar. Zwar finden sich im weiteren Verlauf von „Fire From The Sky“ weitere gute Nummern, in denen der eingeschlagene Weg Wirkung zeigt, dazu zählen u.a. „Save Your Soul“, aber auch das ziemlich ruppige „The Wasteland“. Aber all diese durchaus starken Songs können nicht darüber hinwegtäuschen, dass SHADOWS FALL es mir nicht leicht machen, über die knappe Stunde Spielzeit aufmerksam zu bleiben. Etwas enttäuscht bin ich auch vom Sound, hat Adam Dutkiewicz (KILLSWITCH ENGAGE) in der Vergangenheit oft genug das richtige Händchen bewiesen, wirkt „Fire From The Sky“ beinahe etwas zu harmlos, lässt Biss und Kanten schlicht vermissen – sehr schade. Klar, schlecht produziert ist was anderes, aber eine gewisse Glätte lässt sich hier einfach nicht abstreiten.
Dabei wäre hier sicher noch ein Pünktchen mehr drin gewesen. Aber auch so bleiben sich SHADOWS FALL weitestgehend treu. Zwar sind die Jungs um einiges melodischer geworden, doch die Grundsubstanz aus melodischem Death, einer gehörigen Portion Thrash und modernem Metal ist bestehen geblieben. Auf große Überraschungen müssen sich Fans der Band also nicht gefasst machen und so ordnet sich die Band dann auch wieder nur leicht über dem Durchschnitt ein. Ach ja, beim Bonus-Material zeigt die Band selbst, dass sie live fantastisch tönen. Schade, dass man diese Energie nicht ins Studio bekommt…
Kommentare
Sag Deine Meinung!