Shadow Reichenstein - Werewolf Order

Review

Nun, was haben wir denn hier? Das Bandlogo erinnert stark an den Schriftzug vom Ego-Shooter Wolfenstein, „Reichenstein“ klingt sehr nach Ami-Deutsch und das düster-martialische Outfit der Texaner deutet in Richtung Industrial – dazu der Albumtitel, der in dieser Mischung zweideutige Assoziationen hervorruft.
Doch wer hier etwa Zweifelhaftes und Political Incorrectness wittert ist auf dem Holzweg, nicht mal das mit dem Industrial haut hin: SHADOW REICHENSTEIN spielen nämlich Horror-Rock – düsterer Rock’n’Roll, gewürzt mit Punk, 80er Jahre New Wave und klassischem Heavy Metal und natürlich dreht sich alles um klassische Horrorthemen: Dracula, Frankenstein, Vampire, Werwölfe, Zombies und allerlei mehr sympathische Gestalten der Nacht.

Mit ihrer Mischung sind sie damit auch die deutlich heftigste Truppe auf dem sonst für „Horrorpunk“ spezialisiertem dt. Label Fiendforce Records. Einerseits gibt es richtig treibende Nummern wie z.B. das hart rockende „Dracula“ oder den Titelsong „Werewolf Order“, der schon fast lupenreiner Heavy Metal ist. Andererseits gibt es schaurig schöne, und theatralisch inszenierte Stücke wie „It’s Halloween“ oder „Tombstone…Call From The Grave“, die vor allem durch den charaktervollen Gesang von Mr. Reichenstein persönlich leben. Es ist fast so, als ob Dracula persönlich singt, und nach einer Verwandlung um Mitternacht im Mondesschein heult er los, wie ein Wolf im Jagdgebrüll, grunzt wie ein frisch aus der Erde gestiegener Zombie. Diese Eigenwilligkeit macht die Atmosphäre der Songs noch authentischer. Wie in alten Horrorschinken unverzichtbar hört man auch hier immer mal wieder die stimmungsvolle Orgel…und vor dem geistigen Auge läuft ein Film zur Musik ab, natürlich flackernd und in Schwarz-Weiß. Da weiß man dann als Zuhörer / Zuschauer nicht, ob man beim Kracher „Wakin the Dead“ die wieder erweckten Toten mit Wohlwollen oder eher Schaudern begrüßen soll.

SHADOW REICHENSTEIN haben bereits 2003 „Monster Rock“ veröffentlicht, und mit „Werewolf Order“ 2005 ihr Zweitwerk vorgelegt. Wenn sie nicht grad im Studio sind, touren sie sich den Arsch ab, und legen jedesmal eine fulminante Bühnenshow hin, die genauso unterhaltsam ist, wie ihre Musik. Sollte man sich nicht entgehen lassen! Anno 2007 werden sie (wieder) auf deutschen Bühnenbrettern stehen, und irgendwann im gleichen Jahr hoffentlich den Nachfolger zu „Werewolf Order“ präsentieren. Satte 7 Punkte (besser spät als nie) für ein wirklich unterhaltsames Werk!

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23.02.2007

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