Shadecrown - Riven

Review

Auch wenn man von SHADECROWN bisher noch nicht wirklich viel gehört hat, ist „Riven“ nicht ihr Debüt, sondern bereits ihr zweites Studioalbum. Einige EPs haben sie zudem auch schon herausgebracht. Aus dem Wust an finnischen Melodic-Death-Bands herauszustechen, ist aber alles andere als einfach. Ihre Herkunft hört man SHADECROWN auch direkt an, denn sie klingen ein wenig, als hätten sie einfach alle Klischee-Elemente des finnischen Melodeaths genommen und in ihrer Musik vereint. Was wie ein Erfolgsrezept klingt, hat aber auch seine Tücken. „Riven“ klingt in weiten Teilen als würde es die Kollegen von INSOMNIUM, WOLFHEART und SWALLOW THE SUN channeln – allesamt Bands, die man sich stattdessen anhören könnte, und die das alles wahrscheinlich noch einen Tick besser machen.

Ist „Riven“ nur ein Konglomerat aus Bekanntem?

Los geht „Riven“ mit „Not Until The End“ und einem ruhigen und reduzierten Piano-Intro. Wenig später bricht es in recht generischen, aber gut gemachten Melodic Death aus, bei dem die Melodien durchaus stimmen und vor allem die Vocals nicht von schlechten Eltern sind. „Lifelong Dying“ setzt bei seinem Intro auf die Akustik-Gitarre, verfolgt ansonsten aber ein ähnliches Muster wie sein Vorgänger. Insgesamt zeigt es sich doomiger. Auch wenn SHADECROWN meist ein gewisses Schema F abspielen, halten sie dabei durchgängig eine hohe Qualität und reichern ihre Stücke mit kleinen Hinguckern an. Die Keyboard-Arrangements, die abgesehen vom Piano auch noch Streicher und verspielte Klimpeleien abdecken, geben den Songs Tiefe und sorgen für Abwechslung.

SHADECROWN liefern

Obwohl „Riven“ durchgehend gefällt, fragt man sich bei jedem Stück insgeheim, ob es vielleicht doch die Ähnlichkeit zu den oben genannten Bands ist, die einen Gefallen an SHADECROWN finden lassen. Ob man das der Band allerdings ankreiden will, ist eine andere Frage. Sowohl das Songwriting als auch die handwerkliche Umsetzung stimmen auf „Riven“, und durch einen etwas moderneren Vibe, der in vielen der Stücke mitschwingt, grenzen sie sich letztendlich doch von ihren Vorbildern ab. Selbst wenn sie das nicht täten, ist ein „klingt wie“ noch lange kein Qualitätsmerkmal, egal, in welche Richtung. SHADECROWN haben hier somit mehr als nur ordentlich abgeliefert, und haben durchaus das Potenzial, künftig etwas prominenter auf dem Radar zu erscheinen.

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04.10.2019

headbanging herbivore with a camera

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