Shade Empire - Zero Nexus

Review

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Ein gutes Jahr nach „Intoxicate O.S.“ melden sich die Finnen von SHADE EMPIRE mit ihrem dritten Album zurück. Ihrer extremen Mischung sind sie treu geblieben, und somit ist auch „Zero Nexus“ ein durchschlagender Hybrid aus melodischem Black und Death Metal.

Wie gehabt setzt die Band auf Bombast-Sound: Wall of Sound, omnipräsente Keyboards und Synthesizer sowie einer relativ ausgewogenen Mischung aus schnellem, riffdominiertem Geprügel und hymnenhaften, melodischen Passagen. Die Tasteninstrumente sorgen dabei einerseits für sphärische Flächensounds als Hintergrund, Effekte und FX, und andererseits orchestrales Feeling durch Streicher und Piano.

Der Sound und Stil ihrer Kompositionen ist sehr modern gehalten, bei „Adam & Eve“ zum Beispiel hört man im Black-Metal-Anteil u.a. Inspirationen von DIMMU BORGIRs neueren Alben heraus. Jedoch lassen sich für das gesamte Album durchaus weitere Bands finden, die sich dem modernen, symphonischen Sound verschrieben haben.
Charakteristisch für SHADE EMPIRE sind auch die vielseitigen Gesangslinien. Die Verse werden überwiegend düster und heiser vorgetragen, während man sich in den Refrains klarer Linien bedient, oft mehrstimmig und auch mit weiblicher Unterstützung.

Was bei SHADE EMPIRE besonders positiv hervorsticht, ist die scheinbar mühelose Vereinigung beider Stile, wie aus einem Guß. Nur der Bombastsound wirkt stellenweise etwas zu dick aufgetragen, was gleich im Intro des ersten Songs auffällt. Manchmal ist weniger mehr, dennoch gerät „9 in 1“ zu einem kleinen Albumhit. Ein weiterer Kracher dieser Sorte ist „Flesh Relinquished“, welches gleich von Anfang an mit einem coolen Einstiegsriff überzeugt.
Die Band hat definitiv die Fertigkeiten und Möglichkeiten für ein Top-Album, aber die Songs wissen leider nicht vollends zu überzeugen. Es fehlt ihnen oft an den zündenden Ideen wie in den angesprochenen Beispielen, die den Funken überspringen lassen. Durch diesen Kitt werden nämlich gerade aufwendig inszenierte Klangwerke á la „Zero Nexus“ zusammengehalten, sonst droht sie die Detailvielfalt zu sprengen.

Fazit: Instrumental und produktionstechnisch überzeugend, aber sie haben es ein bißchen schwer, die ganz eigene Note zu finden, um sich von den Genredinosauriern ausreichend abzuheben. Für Hörer, die gleichwohl melodischen Death- wie Black Metal schätzen, sei auf jeden Fall ein Test empfohlen!

05.06.2008

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1 Kommentar zu Shade Empire - Zero Nexus

  1. Anonymous sagt:

    Nach den doch sehr thrashigen Eskapaden zu Beginn des Albums kristallisiert sich im weiteren Verlauf dann doch der unverwechselbare Charakter von Shade Empire heraus und die Scheibe wird musikalisch immer besser. Die Songs an sich sind zwar weniger fesselnd als beim Vorgänger "Intoxicate O.S.", aber dafür wirken die Songs hier sehr viel zusammenhängender und haben wieder absolute Hammermelodien. Leider fehlt auch ein gewisser Teil der Atmosphäre, die auf beiden Vorgängern noch en masse vorhanden war. Außerdem finde ich die Weiterentwicklung der Band äußerst interessant, denn es gibt viele kleine Änderungen, die einem erst nach öfterem Höhren auffallen. Am deutlichsten ist wahrscheinlich der öfter eingesetzte cleane Gesang, aber der absolute Höhepunkt des Albums für mich ist das Saxophonsolo am Ende des letzten Liedes. Sowas habe ich noch nie in einem Black/Dark Metal Song gehört und dann auch noch so nahtlos eingebracht!
    Kurz gesagt: Nachdem man am Anfang ein wenig zu sehr vom Thrash Metal verfolgt wird, entwickelt sich das Album nach hinten hin immer weiter zu einer musikalischen Erlebniswelt.

    8/10