In Finnland sprießen Bands scheinbar wie Unkraut aus dem Boden, aber SHADE EMPIRE sind alles andere als Unkraut und entfalten sich in ihrem Zweitwerk „Intoxicate O.S.“ oft sogar zu einem wunderschönen Nachtgewächs. Allerdings entfaltet sich hier die pure Schönheit nicht sofort, sondern benötigt ein wenig Geduld, bis sie sich erschliesst und letztendlich willig hingibt. Denn die fünf jungen Finnen ziehen auf diesem Album so ziemlich alle Register extremen Metals, wobei neben einem soliden Dark-Metal-Gerüst und Power-Metal-artigen Passagen mit Clean-Vocals oft Ausflüge in den symphonischen Black-Metal-Bereich gewagt werden.
Ständig präsente Keyboardteppiche untermalen zaghaft und niemals zwingend bombastische Songstrukturen mit epischen Refrains, richtig fetten Gitarren und druckvollen Drums. Der Gesang variiert von extrem-paranoid über aggressiv bis seelenlos-kalt, ist meistens Black-Metal-lastig, manchmal gegrowlt und selten clean, wie zum Beispiel bei „Rat In A Maze“. Besonders gelungen und als ein Highlight zu sehen ist „Silver Fix“, der von den Chören und vom Rhythmus her an NIGHTWISH erinnert und durch die industrial-lastige Atmosphäre für sich selbst spricht.
Die Kehrseite der Medaille ist allerdings die kurze Spieldauer des Albums und damit verbunden auch eine gewisse Eintönigkeit einzelner Songs. Zwar begeistert „Embrace The Gods Of Suffering“ zunächst mit Blastbeats und haut richtig in die Fresse, aber schon nach einigen wenigen Durchläufen entpuppt sich dieser Diamant doch als billige Glasperle, obwohl das düstere Keyboard einiges an Atmosphäre retten kann.
„Intoxicate O.S.“ ist ein symphonisches, brachiales, kaltes und dunkles Stück Metall, das Freunde von Bands wie DIMMU BORGIR und vor allem THE KOVENANT aufgrund des elektronischen Anteils begeistern wird.
Ich warte ja schon seit ewigkeiten darauf, dass dieses Album rezensiert wird. Es gehört zu meinen absoluten Favoriten von allen Alben die ich besitze und je gehört habe! Diese, man kann es nicht besser sagen, böse Atmosphäre zieht sich durch jeden einzelnen Song und auch technisch ist die Musik auf sehr hohem Niveau. Über die Produktion dürfte sich wohl auch keiner beschweren, alleine die Double Base ist dermaßen fett, dass sie bei gewisser Lautstärke und der richtigen Passage (z.B. dem Anfang von Hatefeast) die Bude abreißt. Black Metal gemischt mit viel Dark Metal und elektronischen spielereien, die aber nie nervig oder gar kitschig rüberkommen, im Gegenteil sind sie ein wichtiger, vielleicht sogar wichtigster, Bestandteil der unglaublichen Atmosphäre. Ich habe nach endlosem Suchen in allen Läden die Scheibe irgendwann einsam in einem Regal stehen sehen und sofort zugegriffen, ich habe es nie bereuht und werde es nie tun. Anspieltipps: Bloodstar, Chemichal God, Ravine
Gute fünf von mir. Also sickgod, das ist nun doch weit hergeholt;-) Sooo gut sind die nicht, Jens liegt da schon richtig, seine sieben kann ich mit seiner Begründung nachvollziehen.
Für mich: zu epigonenhaft, zu kalt, zuviel Spielereien, dafür zuwenig gute Arrangements.