Shackled Down - The Crew

Review

Es ist heutzutage schon lustig, was für Genre die Labels sich einfallen lassen. So bezeichnet Selfmadegod Rec. die Musik der aus Polen stammenden Truppe Shackled Down als „fast high energetic hardcore/thrash“. Mit dem „fast“ haben sie schon Recht. Denn die 14 Songs werden hindurchgezappelt und ehe man sich versieht muss man wieder aufstehen, um die Scheibe aus dem Player zu holen. Das längste Lied geht sage und schreibe eine Minute einundvierzig.
„High energetic“ ist so eine Definitionssache. Das fängt bei Shackled Down schon damit an, dass einem als erstes die schlechte Produktion auffällt. In der heutigen Zeit, wo jede Furzpups-Band ihrer Demo bereits einen spaltenden Sound verleihen darf, der Hörer daher sehr verwöhnt ist, kann so etwas nicht gerade zum Erfolg beitragen. Ob die überaus simplen Riffs und die hektischen Highspeed Drums („Snare Teppich“) über Durchschnitt herausragen, wage ich zu bezweifeln. Texte wie „everybody sing along fuck ta life“ tun ihr Restliches dazu. Der Stil der Polen tendiert mit dem Standbein im Hardcore doch stark zum punkrockigen hin (von wegen Thrash). Kaum ein Lied kann sich aus dem Brei herauslösen oder gar herausstechen, obwohl die Männer am Instrument und am Mic ihre Sache zufriedenstellend lösen.
So sticht zum Schluss wohl einzig das durchaus gelungene Cover Artwork heraus, was zur Abwechslung nicht das übliche grimmige Dreinschauen einer zutiefst bösen Band zeigt.

15.03.2005
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