Severe Torture - Slaughtered

Review

Unter dem Pseudonym SEVERE TORTURE versteht der geneigte Freund von brutalen Death-Metal-Klängen eine weitere Konstante, die bisher mit noch keinem einzigen Output wirklich enttäuscht hat. Mit einem äußerst stabilen Line-Up über die ganzen letzten Jahre hinweg, konnten die Niederländer ihren Stil immer weiter verfeinern. So legt der Fünfer auch auf seinem neuesten Album mit dem Titel “Slaughtered“ größten Wert auf einen perfekten Spagat zwischen hemmungsloser Brutalität und kleineren, auflockernden, aber technisch ziemlich anspruchsvollen Melodiepassagen. Dabei klingen unsere Landesnachbarn selten wirklich holländisch, sondern scheinen sich inspirationstechnisch eher am amerikanischen Sektor bedient zu haben.

Wurden die Niederländer auf ihren letzten Alben immer wieder mit CANNIBAL CORPSE verglichen, so lagen die Parallelen dahingehend wahrhaftig nicht sonderlich fern. Die Musik der Jungs gestaltete sich abgestumpft und straight aufs Fressbrett, die Lyrics berichteten von zerstückelten Körperteilen und die entsprechenden Artworks trieften nur so von Blut. Die letzten beiden Aspekte treffen zweifelsohne auch wieder auf “Slaughtered“ zu – alleine bei diesem Titel wäre jede andere Behauptung wahrscheinlich wenig glaubwürdig. Allerdings hat sich das musikalische Rasiermesser, mit dem SEVERE TORTURE durch die Landschaft fegen, über die vergangenen Jahre permanent verschärft.

Klar, die Truppe hatte schon immer die technischen Voraussetzungen, ihre wahnsinnigen Hochgeschwindigkeitspassagen präzise herunterzuspielen, doch auf “Slaughtered“ sind die Arrangements selten komplex, gehen aber gleichermaßen gut ins Ohr. Wer in den Opener “Grave Condition“ hört und dabei nicht unfreiwillig an das letzte Album der US-Recken SUFFOCATION denkt, der hat eines der beiden Alben ganz offensichtlich nicht ausreichend intensiv gehört. Die neue Platte der Holländer ist erneut vollständig aus einem Guss, offenbart weder besondere Höhepunkte, noch entsprechende Ausfälle. Die anspruchsvollen Melodieeinsprengsel halten den Hörer stets bei der Stange, sodass auch die fünfte Scheibe von SEVERE TORTURE ein gehobenes Hörerlebnis bleibt.

16.06.2010
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