Severe Torture - Bloodletting
Norman Sickinger
Die Gassen in Holland sind bekanntlich recht eng. Darin kann man sich auch gerne einmal verirren und verschwindet nach dem Genuss bestimmter Substanzen eine Weile von der Bildfläche. Ähnliches könnte auch dem Gespann aus besagtem Land widerfahren sein, denn in der letzten Zeit war es recht still um europäischen Vertreter der CANNIBAL CORPSE Liga geworden. „Bloodletting“ ist dabei nun auch nicht wirklich neues Material, sondern die auf CD gepressten Live-Aktivitäten angereichet mit einem Bonus in Form des ersten Demos. Dazu packen die Jungs noch ein, in meinen Augen gewagtes PESTILENCE Cover auf die Scheibe. Alles in allem eigentlich ein stimmiges Packet, wenn man denn voraussetzt, dass Live-Scheiben unbedingt in die Sammlung gehören. Das muss jeder allerdings selbst entscheiden. Keine Frage, das Live-Material wurde von Tue Madsen perfekt in Szene gesetzt und hebt auch perfekt die musikalischen Fähigkeiten der Gruppe hervor. Allerdings liegt auch genau hier ein wenig das Hackebeil begraben, denn das Ganze ist einfach zu glatt produziert, was der Scheibe schlicht das Flair einer Live-Präsentation nimmt. Erschwerend kommt hinzu, dass die Ansagen auf ein Minimum reduziert wurden, was zusätzlich den Charakter der Scheibe raubt. Um es auf den Punkt zu bringen SEVERE TORTURE legen mit „Bloodletting“ eine durchschnittliche Live-Darbietung auf den Tresen, die allerdings mit dem zusätzlichen ersten Demo ein nettes Gimmick enthält. Allerdings verhält es sich damit eben auch wie mit den Zugaben des legendären Yps Heftes – brauchen tut man sie nicht wirklich, für Fans allerdings ein Muss. Bis zum nächsten Album wird es wohl auch nicht mehr so lange dauern.
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