Eine düstere Angelegenheit, dieser SEVENTH-Erstling – sowohl optisch als auch inhaltlich. Das Konzeptalbum „The Herald“ entstammt Maximilian Donatos (wahlweise Goldberg, die Quellen sind sich beim Nachnamen nicht ganz einig) und Marco Tumiattis Feder. Die beiden beschäftigen sich bei SEVENTH mit dem Gesang respektive der Gitarre, haben aber mangels kompletten Line-ups gemeinsam die Saiteninstrumente eingespielt. Um die Aufnahme der Drums hat sich Francesco Begotti, seines Zeichens Schlagzeuger der Hardcore-Band ZEIT, gekümmert. Inzwischen haben Donato und Tumiatti jedoch noch drei Mitstreiter zur gerechten Aufteilung der Instrumente gefunden. Der Weg zur öffentlichen Darbietung post-metallischer Klänge scheint demnach auch geebnet.
„The Herald“ umreißt in sieben Tracks lyrisch recht ansprechend den Kampf des Menschen gegen die Widersinnigkeit des Daseins im Allgemeinen sowie religiöse und kulturelle Zwänge im Speziellen. Also nichts für die Mittagspause, sozusagen. Insbesondere der Opener „The Apostate“ erinnert durch den trockenen Sound deutlichst an die Genre-Götter CULT OF LUNA. Das ist prinzipiell nicht verkehrt, allerdings mangelt es bereits hier an etwas Originalität. Im ersten Drittel von „The Desert“ lassen dann ethno-artige Chöre aufhorchen, während das zweite dann durch die enge Melodieführung von Gitarren und Gesang etwas geradezu wirkt. Mit melancholischem Geklimper gen Ende gepaart mit den ersten cleanen Vocals und dem beckenlastigen Abschluss reißen SEVENTH das jedoch ohne Mühe wieder raus.
Ruhig, klimpernd und psychedelisch beginnt auch „The Tower“, später wird’s dann doomig, bevor zum Abschluss grammophonös herumgesampled wird. Im folgenden „The Exile“ möchte man von Post-Stoner sprechen – aber aller dargebotenen Variabilität zum Trotz wird man das Gefühl nicht los, das Ganze schon mal gehört zu haben. Das bestätigt sich auch beim fünften Track: „The Monarch“ ist im Prinzip eine hintenraus flottere Version von „The Tower“. Sogar an den Sampler am Ende wurde hier gedacht. Das reduzierte „The Dawn“ ist dann wieder etwas innovativer, ebenso der schwere Abschluss „The Throne“.
SEVENTH haben mit „The Herald“ einen soliden Start hingelegt, der darauf hoffen lässt, dass die fünf Italiener nachkommendes Material mit einer deutlicherer eigenen Handschrift versehen. Dennoch ist das Album keineswegs schlecht und insbesondere Post-Metal-Liebhabern und CULT OF LUNA-Jüngern zu empfehlen.
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