SevenLies - Scars And Phobias

Review

Da hat es aber jemand eilig im Licht der Öffentlichkeit zu stehen. Die erst 2010 gegründeten SEVENLIES legen mit ihrer Debüt-EP “Scars And Phobias” jedenfalls schon mal ein ordentliches Tempo vor und machen dabei gar keine schlechte Figur. Die guten Resonanzen bei Gigs werden die fünf Aalener in ihrem Vorhaben bestätigt haben, bereits jetzt eine EP ins Rennen zu schicken und nicht erst bis zu einem Full Length-Album zu warten.

Überrascht hat mich beim Hören der EP nicht einmal so sehr, dass das Quintett vorher in diversen Extrem Metal Kapellen agiert hat. Erstaunlicher finde ich da schon eher, dass SEVENLIES so kurz nach der Bandgründung ihren modern ausgerichteten Hard Rock schon auf ein so hohes Niveau heben können. Vor allem bei dem starken, groovigen Rocker “Wake Me Up” zeigen die Jungs ihre Fähigkeiten schon recht eindrucksvoll. Das düstere Riffing in den Strophen steht hierbei schön im Kontrast zu dem fröhlichen Ohrwurmrefrain und ergibt so eine spannenden  Mischung. Gleiches gilt auch für “Mindstop” und “I Don’t Need You”. Die groovebetonten  Unterbauten bieten den benötigten Platz, damit sich die Riffs entfalten können. Musikalisch geht “Scars And Phobias” voll in Ordnung. Zwar hört man hier und da Bands wie NICKELBACK oder TAKIDA im Sound der Aalener heraus und auch die eine andere spritzige Idee mehr wäre nicht schlecht gewesen, aber es handelt sich hierbei ja um eine Debüt-EP. Von daher passt das schon.

Der einzige kleine Kritikpunkt ist der Gesang von Frontmann Jean-Jaque Roser. Der verfügt zwar über eine charismatische und angenehme Stimme, die es auch versteht Emotionen zu vermitteln. Doch passt die Tonlage in der er die Songs intoniert manchmal nicht so recht zu der Tonart, die die Instrumentalfraktion spielt. Das ist vor allem bei der schön relaxten, akustisch gehaltenen Ballade “Same Old Song” deutlich hörbar.

Alles in allem bleibt “Scars And Phobias” aber eine runde Sache, die Freunden oben genannter Bands sicherlich zusagen dürfte. Wie gesagt, ein paar mehr individuelle Ideen beim Songwriting und ein wenig mehr Konsequenz beim Gesang, dann würden hier mehr Punkte abfallen. So freue ich mich aber auf das erste komplette Album von SEVENLIES, denn auf dem richtigen Weg ist die Band allemal und mit “Wake Me Up” haben sie ja auch noch einen kleinen Hit im Gepäck.

05.04.2011

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