SEVENDUST sind drei Jahre nach „Blood & Stone“ zurück und liefern mit dem hier vorliegenden „Truth Killer“ bereits ihr 14. Studioalbum ab. Damit einher geht der Wechsel von Rise Records zu Napalm Records, die sich damit nach ALTER BRIDGE schon den zweiten großen Alternative-Rock/Metal-Act aus den USA geschnappt haben. Über dem großen Teich ist die Band ja kein ganz kleines Ding, schauen wir doch mal, wie sie hier mit ihrem neuen Werk ankommt.
SEVENDUST schlagen zu Beginn ruhige Töne an
Mit „I Might Let The Devil In“ wird das Album in ruhiger, fast schon minimalistisch-poppiger Manier eröffnet, bevor die im Song aufgebaute Spannung sich kurz vor dessen Ende entlädt und schließlich im folgenden Titeltrack mündet, der sich irgendwo zwischen Nu Metal, Alternative Rock und einer Prise Metalcore positioniert. Nach diesen beiden auf ihre eigene Art und Weise extremeren Songs folgen mit „Won’t Stop The Bleeding“ und „Everything“ zwei eher eingängigere Stücke, die gutes Single- und Setlistenmaterial sind. Der Refrain von „Everything“ erinnert dabei fast schon ein bisschen an NICKELBACK.
Die Abwechslung innerhalb der weiteren Songs ist dann insgesamt weiter zurückgefahren, es dominiert die Mischung aus modernem Alternative Metal und Rock bei den eingängigen Stücken des Albums. Gegen Ende wird das Tempo dann bei nachdenklichen Songs wie „Superficial Drug“ oder „Messenger“ noch in balladeske Regionen zurückgefahren, auf welchen Sänger Lajon Witherspoon seine gesamte Gesangsbandbreite präsentieren darf. Mit „Fence“ endet „Truth Killer“ aber mit energetischen Stakkato-Riffs und ordentlich Power.
„Truth Killer“ – Weniger Abwechslung als erwartet, aber solide
Die spielerische Bandbreite von SEVENDUSTs 14. Studioalbum kristallisiert sich in den ersten drei Songs heraus, danach wird diese hauptsächlich variiert und sorgt deswegen auch für den ein oder anderen Filler-Song. Es finden sich aber auch ein paar im Gedächtnis bleibende Tracks auf „Truth Killer“, die es insgesamt zu einem Alternative Rock- und Metalalbum knapp über dem Durchschnitt wachsen lassen.
Richtig schade, dass sie ihren Ausnahmesänger seit nun mehr zwei Alben kaum noch von der Leine lassen. Die Refrains sind extrem cheesy und schielen auf Airplay. Furchtbar.
Ja leider ist das doch alles sehr beliebig geworden, wenn nicht gar poppig.
Die ersten 6, 7 Alben von denen waren richtig gut, wenn man mit der Musikrichtung etwas anfangen kann. Danach wurde es langweiliger, aber ein paar Perlen konnte man trotzdem noch entdecken.
Das neue Album hat mich negativ überrascht, weil ich nicht erwartet hätte, dass man sich so sehr vom ehemaligen Stil entfernen würde. Und dem Satz vom Kommentar über mir „Richtig schade, dass sie ihren Ausnahmesänger seit nun mehr zwei Alben kaum noch von der Leine lassen“ kann ich nur zustimmen.
Schade, richtig schade, aber wenn die Band damit ihr gutes Geld verdient, kann man es ihnen wohl nicht verübeln. Hören muss ich das jedoch nicht mehr!