SEVENDUST aus Atlanta gehören zu den letzten Überlebenden der Nu Metal-Welle und klingen auch auf „Black Out The Sun“ so volle Kanne nach den späten 90ern, dass man ein wenig zynisch beinahe schon von einer moderneren Variante der Retro-Welle sprechen kann. Es gab ein paar Jahre um die Jahrtausendwende, in dem sich die Masse um die Musik der Band gerissen hat, und das neue Album ist eine Art Überbleibsel aus dieser charakteristischen, aber auch etwas eindimensionalen modernen Ausrichtung. Wer es positiv ausdrücken will, der kann SEVENDUST attestieren, kompromisslos ihr Ding durchzuziehen, daran, dass vor Allem die grundsätzliche musikalische Ausrichtung arg vorhersehbar und austauschbar ist, ändert das allerdings auch nicht viel.
Die Gitarrenriffs setzen nur sehr selten mal Akzente, der melodische Moment im metallischen Grundgerüst fehlt sozusagen Komplett. Das gesamte Songwriting baut auf Sänger Lajon Witherspoons Hooklines auf, die in der Tat zu einem großen Teil recht gelungen sind. Die Single „Decay“, der flotte Opener „Faithless“ und diverse andere kleine Hits wie „Mountain“ oder „Cold As War“ sind typische SEVENDUST-Songs, die grundsätzlich gelungen, aber eben auch durchweg vollkommen unspektakulär sind.
Das ziemlich billig und amateurhaft wirkende Coverartwork wirkt da fast sinnbildlich für das gesamte Album: Solide, aber abgegriffene Songwriting-Formeln, die mal eben so ein bisschen gelangweilt auf die Menschheit losgelassen werden, weil es schlicht Zeit war für ein neues Album. SEVENDUST werden mit „Black Out The Sun“ ihre Fans zufrieden stellen, angesichts des wenig spannenden Inhalts aber davon abgesehen nicht für sonderlich viel Furore sorgen.
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