Seven Witches - Passage To The Other Side

Review

In ihrem neuen Werk „Passage to the other side“ rufen die Musiker von Seven Witches ihre Hörer dazu auf, einmal einen Gang zur anderen Seite zu wagen. Was damit gemeint ist, bleibt offen, fest steht aber, die sieben Hexen haben definitiv einen Gang zur guten Seite der Musik gewagt. „Passage to the other side“ mag auf Anhieb nicht jedem zusagen, doch geneigter Powermetal-Hörer wird sicherlich früher oder später seine Freude an dieser Scheibe gewinnen, zeigen sich doch nach mehrfachem Hören recht positive Eigenschaften. Der Opener „Dance with the Dead“ macht gleich mit einem wuchtigen Intro in Mid-Tempo-Manier Lust auf mehr, geht er doch recht schnell in einen ordentlich zusammengezimmerten Powermetal-Song über. Hört man weiter, werden die Verbindungen der Band zu Savatage doch hier und da mal recht deutlich, was sich aber nur vorteilhaft auswirkt. Das vierte Stück der Platte, „Apocalyptic Dreams“ schließlich ist eine recht abgedrehte Nummer mit dominantem Basslauf. Eben das, was der Titel bereits besagt. Alles in allem wird aber schon nach Hören der ersten paar Lieder rasch klar, dass es sich bei „Passage to the other side“ nicht gerade um eine fröhliche Spaß-Platte handelt. Im Gegenteil: man geht ernsthaft zu Werke, die Songs sind allesamt sehr dicht, schnell und schwer, was aber nicht heißen soll, dass Seven Witches nur depressiv klingen. Viel eher ist es gute Musik zum Nachdenken, entstanden aufgrund eines Verlustes in der Familie eines der Bandmitglieder. Der Ernst der Platte wird jedoch durch das Duett mit Jack Frost bei „Wasted“, einer Def Leppard-Coverversion, dann doch abgemildert, denn herausgekommen ist ein Song bei dem man ordentlich Abgehen kann. Der Titeltrack „Passage to the other side“ schließt das Album dann aber doch eher schwermütig, aber dennoch wunderschön und irgendwie passend ab. Eine langsam beginnende Nummer mit wunderschönem Gesang, die den schweren Verlust andeutet, aber gleichzeitig auch indiziert, dass das Leben weitergeht. Haben wohl auch die Mannen von Seven Witches herausgefunden, denn die letzten Minuten geht man dann doch noch einmal etwas schneller zu Werke und packt alle Qualitäten aus, die Seven Witches auszeichnen. Am Ende ist es dieser spitzenmäßige Song, der der ganzen Scheibe erst ihre richtige Klasse verleiht, zeigt er doch die Vielschichtigkeit auf, die sie besitzt und man kann gleich noch mal von vorne hören!