Das ist schon ziemlich verwirrend, SEVEN THORNS veröffentlichen ihr drittes Album und nennen es „II“. Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass dies mein erster Kontakt mit den 1998 gegründeten Dänen ist, na dann mal schnell das Langeisen in den CD-Schacht geschoben.
SEVEN THORNS liefern uns flotten, melodischen Power / Progressive Metal mit leicht neoklassischen Arrangements. Die Band zeigt sich technisch versiert, die Stücke sind recht progressiv angelegt und haben opulente Strukturen. Nach einem melodischen, symphonischen Intro folgt das furiose, feurige „Eye Of The Storm“ mit treibendem Rhythmus, Stakkato-Riffing, langem Gitarrensoli, Keyboard, Doublebass und eingängigem Refrain. Das folgende „Revelation“ haut in die gleiche Kerbe, mit verspielten Gitarren und rauer Stimme. „Queen Of Swords“ ist düsterer, mit Duell zwischen Gitarren und Keyboard, während „Justice“ wieder an Geschwindigkeit zulegt. Der Refrain vom melodischen „Night Of Temptation“ erinnert an ältere HELLOWEEN, und „Redemption“ ist wieder richtig schön treibend. „You’re Not Brave (If You’re Not Scared)“ ist dann eine ruhige, melancholische Ballade, mit Pianopassage, welche in einem starken Gitarrensoli mündet. Weiter geht es mit dem mitreißenden „A Joker’s Game“, ehe der offizielle Teil von „II“ mit dem recht belanglosen Outro „After The Storm“ endet. Als Bonus gibt es noch die ABBA Coverversion „Mamma Mia“, tausendmal gehört, überflüssig. SEVEN THORNS liegen stilistisch irgendwo zwischen STRATOVARIUS, SONATA ARCTICA, SYMPHONY X und YNGWIE MALMSTEEN. Die Songs sind wirklich sehr gut gespielt, ähneln sich aber teilweise doch ziemlich. Und wenn ich schon mal beim Meckern bin, zugegebenermaßen in Fall von SEVEN THORNS auf hohem Niveau, klingt mir „II“ ein wenig zu brav bzw. zu sehr an den Genregrenzen behaftet, so richtig originell sind sie nicht. Aber was soll’s, „II“ ist ein starkes Album, das eigentlich nahezu jeden Power-Metal-Fan zufriedenstellen sollte.
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