Es gibt ihn doch noch. Furchterregenden, Massen in die Flucht schlagenden, bis zum Neoklassik-Himmel stinkenden Frickel Prog Metal. Rege ich mich manchmal schon über Yngwie „Ich bin ach so toll“ Malmsteens musikalische Selbstbeweihräucherungen auf, fehlen mir hier die Worte. Naja, fast. Malmsteen Alben bieten neben einem Minimum an annehmbaren und anspruchsvollen Songstrukturen wenigstens eine ordentliche Produktion. Bei Seven Seraphim hingegen ist Hopfen und Malz verloren. Mangelerscheinungen an allen Ecken und Kanten. Schon die schwache und drucklose Produktion ist ein Graus. Wie viele Spuren haben sich die Herren abgenötigt aufzunehmen? Zwei? Sologitarre und Backgroundgetöse? Viel Druck kann man da nicht erwarten, wenn sich Herr Andrew Szucs zu fein ist eine Rhythmusgitarre seinen Soli zu unterlegen, die immerhin das Gros des Albums ausmachen. So aber kommen seine bis zum Erbrechen exerzierten Neoklassikskalen wenigstens vollends zur Geltung und werden nicht von anderen störenden Instrumenten in ihrer Entfaltung behindert. Wenn mir gerade mal nicht unser Virtuose mit seinen Solieskapaden den letzten Nerv raubt, tut dies mit Sicherheit sein Gesangskonterpart Greg Hupp, der mir das eine ums andere Mal ein Krebsgeschwür ins Ohr singt, wenn er sich zu neuen Höhen aufschwingt. Akzeptable Songstrukturen sind mit Ausnahme von „Dance in the Red“ Mangelware, da nach der ersten Strophe eh meist schon das Solo einsetzt und nicht mehr enden mag. Das ständige und offensichtliche Klauen bei Symphony X setzt dem ganzen trostlosem Gewürge noch die Krone auf. Harter Tobak für ganz Unerschrockene.
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