Star Trek-Fans aufgepasst: Hier kommt eure Platte des Jahres! SEVEN OF NINE sind nämlich durch und durch von Kirk, Spock und Co. inspiriert, weswegen man sich auch immer gerne in Klamotten, die denen der Serienhelden recht nahe kommen, ablichten lässt. Dumm nur, dass die Musik nicht hält, was der Kult der Serie den meisten verspricht. Metal meets Elektro, groovige Gitarren meet Keyboardflächenteppiche, ein wenig vergleichbar mit der kalorienarmen Variante von MEGAHERZ mit englischen Texten (übrigens mit herrlicher Deutschschlagseite in der Aussprache vorgetragen). Verwunderlich ist dabei nur, dass der metallische Part von SEVEN OF NINE meist nur unspektakuläres Stückwerk ist (z.B. „Assimilation“), wohingegen die Elektro-/Keyboardarrangements recht stimmig wirken und so das Minus an Atmosphäre, was Riffing und Gesang erzeugen, aufwerten. AP 709 sorgt mit seiner Stimme zwar stets für nette, eingängige Melodien, welche aber eindeutig zu ähnlich und somit auf Dauer zu langweilig ausfallen. Desweiteren kommt „Liquid Universe“ in der Gesamtheit gesehen zu behäbig daher. Einzig bei „Crisis“ und „Primates“ verspürt man annährend den Schub vom Eintritt in die Lichtgeschwindigkeit. Ansonsten dümpeln die Songs recht träge vor sich hin, wie wenn Raumschiff Enterprise mit einem Getriebeschaden manövrierunfähig durch endlose Weiten eiert. Bezeichnenderweise ist deswegen auch eine Coverversion das Highlight des Debüts der fünf Trekkies. Die Adaption von FAITH NO MOREs „From Out Of Nowhere“ ist sogar so überzeugend und gelungen hymnisch-atmosphärisch ausgefallen, dass sie mir einen Bonuspunkt wert ist. Als weiteres Positivum ist noch Alexander Krulls (ATROCITY) Produktion aus den Mastersound Studios zu nennen, die eigentlich gut zur modernen Ausrichtung von SEVEN OF NINE passt, wenn diese nur mehr daraus gemacht hätten. Sollten es die Jungs aber in Zukunft schaffen, den Metalanteil ihrer Mucke der Qualität der Arrangements anzugleichen, könnten mehr Punkte herausspringen als nur vier + Coverversion-Extrabonus. In diesem Sinne: Beam them up, Scottie!