Nicht schlecht. Bereits seit 17 Jahren, also seit 1993, sind die Niedersachsen von SERVATOR in den Niederungen des Undergrounds aktiv. Bemerkenswert auch, dass die Band mit vorliegendem Scheibchen „inCite the unCreation“ nach dem 2000er Debüt „Humanity Offline“ erst ihr zweites Album veröffentlicht, dazwischen lagen lediglich ein Demo und zwei Promos. Die fleißigsten Bienchen scheinen die Herren also nicht zu sein, allerdings will gut Ding laut Volksmund auch Weile haben, vielleicht ist dies auch bei den Helmstädtern der Fall.
Die Burschen versuchen sich dabei an modernem Thrash, der allerdings, sicherlich auch dem Gründungsjahr der Band geschuldet, immer wieder Referenzen an die alten Klassiker des Genres verwurstet. Besonders gesanglich und bei einigen melodischen Abschnitten lässt sich auch eine Vorliebe für Death Metal nicht verbergen. Klingt insgesamt nicht sonderlich spektakulär und leider, so muss ich sagen, ist es auch die Musik nicht. Das Riffing wirkt nicht spritzig genug, genauso wie das Songwriting insgesamt klingt alles recht uninspiriert und wenig eigen. Die beiden Sänger Mirco und Peter versuchen durch Growls, heiseres Schreien und Klargesang zwar für größtmögliche Abwechslung zu sorgen, aber gerade die cleanen Vocals klingen oft zu erzwungen und nicht locker genug. Die Produktion des Albums geht dabei allerdings in Ordnung, der Sound ist sauber, die Gitarren klingen fett und insgesamt macht „inCite the unCreation“ mächtig Druck.
Nur leider kann der Sound die diversen Mängel in den Bereichen Songwriting und Kreativität nicht ausgleichen, es bleibt einfach viel zu wenig hängen. Noch dazu sind die Songs allesamt sehr lang, fast jeder bewegt sich um die fünf Minuten, was die fehlenden Spritzigkeit noch mehr verdeutlicht und das Hören des Albums endlos erscheinen lässt. Insofern kann ich leider auch keine Kaufempfehlung oder ähnliches aussprechen, da mir das zweite Album von SERVATOR einfach zu unausgegoren und beliebig klingt.
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