“Allegiance To The Myth” ist nach “Besetting The Altar” von 2018 das zweite Album der Amis SERPENTSHRINE. Das Cover macht es bereits deutlich und den Titel kann man in eine ähnliche Richtung interpretieren: SERPENTSHRINE lassen Second-Wave-Black-Metal aus den frühen Neunzigern wieder aufleben und zelebrieren dies rückwärtsgewandt, rau und garstig.
SERPENTSHRINE beschwören die Neunziger
Irgendwie hat “Allegiance To The Myth” eine schöne Keller-Atmosphäre. Die an Raw Black Metal grenzende Produktion taugt sicher nicht allen, dürfte aber jenen gefallen, die grundsätzlich auch ein schwarz verkümmertes Herzchen für Dungeon Synth übrig haben. Mit “Queen Of The Crimson Moon” gibt es in der Mitte des Albums auch ein schickes, kleines Ambient-Stück, das gewisse “Tomhet”-Vibes nicht verstecken kann, sich allerdings deutlich kürzer, als die bekannte BURZUM-Nummer präsentiert. (Ja, wir müssen das aus musikalischen Gründen leider eben mal erwähnen.)
Auch in Sachen Bösartigkeit und Überzeugungskraft fehlt es SERPENTSHRINE an nicht viel. Die knapp 45 Minuten werden giftig und gallig dargeboten, sodass an mancherlei Stelle das Blut wohlig in den Adern gefriert. Insgesamt fehlt es dem Virginia-Trio jedoch zuweilen an Struktur. “Allegiance To The Myth” poltert gefällig vor sich hin (die übliche Floskel ‘plätschern’ passt bei dieser Bösartigkeit schon längst nicht mehr); man möchte das Album zumindest nicht vorzeitig abbrechen. Danach ist es aber auch okay, einfach wieder die oft gehörten, aber heiß geliebten Klassiker “Under A Funeral Moon” und “Desert Northern Hell” aufzulegen, da derlei Alben insgesamt mehr Aha-Momente bieten.
“Allegiance To The Myth” muss sich nicht verstecken
Unterm berühmten Strich muss konstatiert werden: Hierfür gibt es ein Publikum. SERPENTSHRINE machen ihre Sache alles andere als schlecht und das Hörvergnügen von “Allegiance To The Myth” ist respektabel. In einer Welt voller Verpflichtungen, Inflation und anderer starker Alben muss der Mensch aber Prioritäten setzen und so wird “Allegiance To The Myth” sicherlich bei vielen etwas unterm Radar laufen.
Klingt doch wirklich sehr solide, die Produktion gar ein richtiger Wohlgenuss. Kann davon insgesamt nie genug haben. Für einige Umdrehungen auf jeden Fall immer geeignet und besitzt auch noch weiteres Potential.
Trve-BM der guten Sorte. Gefällt mir. Hier sind mir Innovation, feinsinnige Songstrukturen usw. egal.