Retro scheint ja wieder langsam voll im Trend zu liegen. Wenn man sich allerdings die Mannschaft hinter SERPENTINE PATH genauer betrachtet, so wird sehr wohl recht schnell klar, woher der Wind weht. Hier handelt es sich nicht um blutige Anfänger, sondern um alt eingesessene Hasen, die ganz genau wissen, was Sache ist. Aktuelle und ehemalige Mitglieder von Bands wie ELECTRIC WIZARD, RAMESSES und UNEARTHLY TRANCE haben sich unter diesem Banner zusammengefunden, um der Langsamkeit zu huldigen. Jeder, der sich mit diesen Bands schon mal beschäftigt hat, weiß auch sofort, was auf einen zukommt.
Somit ist der Name auch Programm, präsentieren SERPENTINE PATH mit ihrem Debütalbum genau die Art von Musik, welche sich jeder Fan von oldschooligem Doom wünscht. Hier wird die Trostlosigkeit in seiner Reinform zelebriert. Ganz ohne Spielereien und Erbarmen ziehen die vier Musiker dies ohne Kompromisse durch. Das Schlagzeug trägt die räudigen Gitarrenriffs ein ums andere mal vor sich her, während die Growls alles unter sich zu zermalmen drohen. Langsam, dreckig und erbarmungslos fressen sich Stücke wie “Bats Amongst Heathens“ oder das sehr gute “Obsoletion“ in den Gehörgang und wollen da nicht mehr so schnell weichen. Allerdings gibt es auch einen kleinen Kritikpunkt, welchen SERPENTINE PATH über sich ergehen lassen müssen: Bei aller Langsamkeit verlieren sich die Musiker oft ein wenig in ihren Kompositionen, was in Kombination mit dem Mangel an Abwechslung leider auch zu einer relativ schnellen Abnutzung des Debüts führt.
Dieser kleine Abzug soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass SERPENTINE PATH mit ihrem Erstling einen mehr als soliden Einstieg geschafft haben. Fans von Old School Doom Metal sollten sich die Amerikaner unbedingt mal zu Gemüte führen. Hier bekommen sie alles, was das Herz begehrt.
Kommentare
Sag Deine Meinung!