Zwei Jahre nach ihrem sehr hörenswerten, selbstbetitelten Debütalbum meldet sich die Death Doom Fraktion SERPENTINE PATH zurück – und wenn man sich die Scheibe so anhört, hat sich die Laune der New Yorker Truppe zwischenzeitlich nicht gerade verbessert: Denn was da so aus den Boxen schallt ist fieser, düsterer und vernichtender denn je. Vielleicht konnte man aber im Proberaum an der amerikansichen Ostküste auch die Bezeichnung „Supergroup“ nicht mehr hören, stammen doch die Mitglieder von SERPENTINE PATH unter anderem aus Bands wie ELECTRIC WIZARD, RAMESSES und der Todesinstitution WINTER, was natürlich oftmals als Anhaltspunkt für die vermeintliche musikalische Qualität von „Emanations“ herhalten muss.
Deshalb vermeiden wir besser eine derartig pauschale Sammelbezeichnung und widmen uns völlig unvoreingenommen und unschuldig der aktuellen Veröffentlichung „Emanations“. SERPENTINE PATH haben dabei das Grundrezept des Debüts nicht verändert, denn weiterhin dominieren schwere, sludgige Gitarren, in einem überwiegend im Down-Tempo gehaltenen Old School Death Doom Umfeld. Gelegentliche Beschleunigungen bringen dabei ein bisschen Würze in die Songs, aber alles wohldosiert, zurückhaltend und stets darauf bedacht, ja nicht zu viel Spielfreude durchscheinen zu lassen – schließlich verkörpert man ja Zerstörung und nukleare Kälte. SERPENTINE PATH schleppen sich knapp 45 Minuten lang durch pechschwarzen, klebrigen Morast – und anscheinend bekommen die Herren dabei auch noch nasse Füße, so wie die latent wütende und grundkotzige Stimme von Frontmann Ryan Lipynsky klingt. Hinzu kommt eine genretypische tiefe Stimmung der Instrumentierung und eine markante Bassarbeit: Freundlich ist auch das in jedem Fall nicht, und dennoch erfrischend eingängig mit seiner unterschwellig räudigen, ja fast crustigen Grundusrichtung.
Alles in allem ist SERPENTINE PATH mit „Emanations“ eine merkliche Steigerung gegenüber dem Erstling geglückt, ohne jedoch den ganz großen Sprung zu schaffen. Ein wenig zu durchwachsen ist die kompositorische Qualität der sieben Songs, die leider nicht durchgehend fesseln können und die eine oder andere Redundanz aufweisen. Nicht wirklich dramatisch, da die Atmosphäre immer wieder von richtigen Brettern wie „Claws“ oder „Torment“ aufgefangen und hochgezogen wird. Aber dennoch zu ausgeprägt, um mit „Emanations“ in der allerersten Liga mitspielen zu können.
Ein wohltuender Hassbrocken ist SERPENTINE PATH mit „Emanations“ dennoch gelungen: Wer auf ein bisschen WINTER-Feeling im Sommer aus ist, der sollte hier unbedingt reinhören.
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