Wirklich viel kann man sich wohl nicht von den zu erwartenden Klängen vorstellen, wenn eine Band, wie in diesem Fall die Burschen von SERPENT SIN, in ihrer Bio als Referenzen auf Auftritte mit CIRCLE II CIRCLE, Jon OLIVA’S PAIN sowie PRO-PAIN, aber auch auf Gigs zusammen mit RAGE und NAPALM DEATH verweist.
Zumindest für mein Dafürhalten waren die Franken – sofern die vier Tracks ihres Debüts auch live zum Standard-Programm zählen – zumindest bei NAPALM DEATH eine krasse Fehlbesetzung, wie man auch im zwar sehr abwechslungsreichen und vielschichtigen Gebräu des Fünfers Nichts vernehmen kann, dass auch nur andeutungsweise in Richtung PRO-PAIN hindeutet.
Was SERPENT SIN aber sehr wohl zu offerieren haben, ist ein feines Gebräu aus melodiösem Metal, der auf der eine Seite sehr kraftvoll dargeboten wird, auf der anderen aber durch elegante Zutaten und Spielereien im Bereich des Prog Metal zu verorten ist. Man merkt diesen Jungs an, dass es sich hierbei keineswegs um Newcomer handelt, ebenso scheint es durchaus mit gutem Grund passiert zu sein, dass „Swamp Of Human Chasms“ im Studio der Musikhochschule Nürnberg aufgenommen wurde.
Doch trotz aller verzwickter Passagen und zum Teil auch abgefahrener Sequenzen wissen SERPENT SIN immerzu mit sattem Heavy Metal zu beeindrucken. So lässt mich der Opener „Night In Kabul“ aufgrund der dezenten orientalischen Melodiebögen im kraftvollen Metal-Mäntelchen an die türkischen PENTAGRAM / MEZARKABUL denken, während ich beim zunächst schleppenden „Temptation“ durchaus den „Mountain King“ als Inspiration herauszuhören kann, auch wenn mich der Refrain und die Bridge an STYGMA(TA IV) erinnern.
Speziell in dieser Nummer kommt auch die vollmundige, theatralische Stimme von Martin Pirner perfekt zur Geltung. Zudem lässt die Band in den ruhigen Anfangsminuten Gänsehaut entstehen, ehe es dann doch ordentlich losgeht und die Burschen satten Bangerstoff abliefern. Vom Aufbau her lässt mich das folgende „Animal“ danach an meine Landsleute von DESERT SIN denken, auch wenn die Franken den Track mit einer verspielten DREAM THEATER-Schlagseite würzen. Mit „Way To Paradise“ folgt dann als Rausschmeißer noch ein Ohrwurm der Sonderklasse in satter Melodic Prog Metal-Variante, den sich kein Fan von SYMPHONY X entgehen lassen sollte.
Kurzum: Ein gelungener Einstand, der neugierig auf mehr macht!
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