
Mit „The Ichor Of Chimaera“ veröffentlichen SERPENT RIDER ihr Debütalbum.
SERPENT RIDER – die Anfänge
Die Band wurde ursprünglich 2015 von (Rhythmus-)Gitarrist Brandon Corsair (AZATH, DRAGHKAR, DRAWN AND QUARTERED) unter dem Namen SKYWAY CORSAIR in Los Angeles, Kalifornien, gegründet. 2017 erfolgte die Umbenennung in SERPENT RIDER nach einer Textzeile in „The Ram“ des Albums „Crystal Logic“ von MANILLA ROAD. Es folgten eine Demo sowie in 2021 und 2022 zwei Splits. Nach einigen Besetzungswechseln besteht die Band heute neben Crosair aus Sängerin R. Villar, Bassist Brian Verderber (DRAGHKAR), Schlagzeuger Drake Graves (DRAGHKAR, MALDISDEUN, OVERWROUGHT) und Lead-Gitarrist Paul Gelbach (RHINDERPEST) und ist inzwischen in Seattle beheimatet.
Klassischer Epic Metal
SERPENT RIDER spielen eine Mischung aus klassischen Epic Metal, traditionellen Heavy Metal, 70er Heavy Rock und Doom Metal. Die Einflüsse sind offensichtlich: MANILLA ROAD, BLACK SABBATH, WARLORD, CANDLEMASS, DOOMSWORD und IRON MAIDEN haben deutliche Spuren hinterlassen.
Getragen ist der mystisch atmosphärische, gern mit einer gesunden Portion Drama und etwas Kauzigkeit versehene Metal von der kraftvollen, eindringlichen und teils recht hohen Stimme von Villar, die viel Emotion in ihren variablen Gesang gibt. Das ist ein guter Kontrast zur schweren Musik mit düsteren Riffs, finsteren Leads, pumpender Bass und wuchtigem Schlagzeug. Die Rhythmen bewegen sich zwischen schleppend langsam bis zu deftigen Grooves und energischeren Ausbrüchen. Zu dem klassischen Metalsound haben SERPENT RIDER noch dezente Einflüsse des griechischen Black Metals, insbesondere VARATHRON und ROTTING CHRIST, integriert.
„The Ichor Of Chimaera“ – Stahl ist die Antwort!
Stahl ist die Antwort, folgt man SERPENT RIDER. Die eröffnen „The Ichor Of Chimaera“ nämlich mit „Steel Is The Answer“. Nick Varsamis (LITANY, WRATHBLADE), der noch das 2019er Demo „Pour Forth Surquidous“ gesungen hatte, spricht die einleitende Narration. Es gibt noch eine weitere Verbindung zur eigenen Bandgeschichte. Der ehemalige Bassist der Gruppe Andrew Lee produzierte und mixte das Album. Der Song ist gleich eine passende Ansage! Geradlinig nach vorne treibend, eindringlich und roh intensiv hat das kraftvolle Stück einen barbarischen Charakter mit düsterer Atmosphäre. Dazu trägt auch der einfache aber effektive Refrain bei.
Im zugänglichen, treibenden „Radiant“ treten die melodischen Gitarrenlinien stärker in den Fokus, während die Doom-Wurzeln von SERPENT RIDER im mystischen, bedrohlichen, schweren wie epischen Titelsong mit seinem irren Gitarrensolo zum Vorschein kommen. „Matri Deorum“ mischt epische Elemente mit klassischen NWOBHM und dezenter 70er Jahre Psychedelic Aura, über allem der catchy Refrain. Das zunächst langsam schreitende Stück enthält als einziger Song des Albums Synthesizer und ergreifende Chorpassagen. „The Hero’s Spirit“ setzt die Erkundung der 70er noch tiefer fort, fast schon eine verzweifelte Doom-Ballade und Villar stellt ihre umfangreichen stimmlichen Fähigkeiten eindrucksvoll unter Beweis. Ihre wildere Seite zeigen SERPENT RIDER mit „Tyrant’s March“. Hier steigert die Band deutlich das Tempo wie auch die Härte und bildet einen guten wie nahtlosen Kontrast. Der Song besticht durch den hymnischen Refrain und eingewobene Black-Metal-Elemente. Die kommen beim abschließenden, treibenden „In Spring“ mit Tremolo-Picking und zweistimmigen Leads.
Mehr als nur solide
SERPENT RIDER überraschen mit ihrem Debütalbum „The Ichor Of Chimaera“, das auf vertrautem Terrain abwechslungsreich und vielschichtig ausgefallen ist. Mehr als nur solide kombiniert die Band verschiedene Ansätze stimmig miteinander, ohne aber wirklich zu experimentieren oder für neue Innovationen zu sorgen. Starke Vorstellung!
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