Serious Black - As Daylight Breaks

Review

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Die Doublebass ist wie Ketchup – die kannste (fast) überall beipacken. Dieser aufrechten schwermetallenen Maxime folgt Thomen Stauch (ehedem BLIND GUARDIAN und SAVAGE CIRCUS) auch auf „As Daylight Breaks“, dem Debüt seiner neuen Gang namens SERIOUS BLACK. Diese Prinzipientreue könnte zwar (von Weicheiern) als eindimensional und musikalisch unsensibel hingestellt werden – letztlich sorgt die energische Drum-Attacke aber in diesem Fall dafür, dass die Musik SERIOUS BLACKs hinreichend Antrieb hat, um nicht vollkommen in den ansonsten meterhoch aufgetürmten akustischen Schaumbergen aus Keyboard-Bombast und vokalischen Goldkehlen-Arrangements unterzugehen.

Denn insgesamt bauen die hier versammelten Granden des Metiers schon deutlich auf die große, eher weichgespülte Over-The-Top-Geste. Im Gegensatz zu den vielen minderjährigen Metal-Gangs der aktuellen Retro-Bewegung wird hier erwartungsgemäß nicht auf eine Überdosis an Adrenalin und Halbstarken-Rotz gesetzt. Die gestandenen Herren Dominik Sebastian von EDENBRIDGE, Mario Lochert (ex-VISIONS OF ATLANTIS), Jan Vacic (ex-DREAMSCAPE), Guitar-Hero Roland Grapow (vormals HELLOWEEN, immer noch MASTERPLAN) und Sänger Urban Breed (früher TAD MOROSE) spielen mit Stauch im Rücken vielmehr professionell ihre Routine von ca. 1500 Platten aus – und klingen im Prinzip so, wie man das erwarten musste: Wie eine sorgsam abgeschliffene Variante von HELLOWEEN Mark III auf Burg KAMELOT.

Das hat zum Teil durchaus seinen Reiz, allerdings nicht im Ganzen. Eingerahmt wird die erste Elf von SERIOUS BLACK überzeugend durch die metallisch-flotten „I Seek No Other Life“ und „Older And Wiser“ und auch „High And Low“ mit seinem einen ordentlichen AOR-Touch schmeichelt gekonnt dem Ohr. Partiell führt die allgegenwärtige Überdosis an Melodien-Honig bei mir allerdings zu akut verklebtem Ohr bzw. Magengrummeln.

Dafür nämlich, dass „As Daylight Breaks“ bis auf eingangs genannte Drums und einige wenige Riff-Spitzen praktisch von allen hörbaren scharfen Konturen befreit wurde, zünden die Melodien auf der anderen Seite (bei mir) nicht häufig genug bzw. sind die Songs, auch durch den fetten Keyboard-Kleister, nicht griffig genug. „Listen To The Storm“ zum Beispiel gerät regelrecht tranig, während Stücke wie „Sealing My Fate“, „Akhenaton“ oder „Trail Of Murder“ nicht schlecht, aber einfach wenig aufregend daherschweben. Trotz genannter Absenz akustischer Ecken und Kanten ist der Einstand von SERIOUS BLACK somit zwar kein Rein- oder gar Durchfall, aber auch keine vollkommen Runde Sache. Ganz knapp über dem Durchschnitt landet die Platte letztlich noch, weil die Herren hinter ihr schlicht Profis sind.

Andere sehen in dem Teil wiederum eine frische und souverän abgelieferte Genre-Schönheit. Und das – Namens-Zaunpfahl! – ganz ohne Zauberei, denn die Gedanken, die sind frei. Und die Geschmäcker verschieden.

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27.01.2015

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